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Risikosportarten und Versicherungen: Das musst du beachten

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Betreibst du einen Risiko- oder Extremsport? Dann solltest du dir Gedanken machen, wie du dich am besten versichern kannst – schließlich kann immer mal etwas passieren. Nur blöd, wenn dir viele Versicherer wegen deines gefährlichen Hobbys keine Versicherung anbieten wollen. Dürfen sie das überhaupt und warum lehnen sie dich eigentlich ab? Antworten auf diese Fragen findest du in diesem Artikel.

Das musst du wissen:
  • Du kannst dich mit vier verschie­denen Versiche­rungen absichern, wenn du einen Risiko-oder Extremsport betreibst: mit der Risikolebens-, Sport-, Unfall- oder Berufs­unfähigkeits­versicherung.
  • Besonders unbeliebt bei Versicherern sind Tauchen und jegliche Flugsport­arten. Einige Versicherer geben dir gar keine Versicherung, wenn du einen Extrem­sport betreibst.
  • Du solltest deinem Versicherer trotzdem nichts vor­enthalten, sonst riskierst du deinen Versicherungs­schutz.

Diese vier Versicherungen helfen bei Sport­unfällen

Wer kennt es nicht? Schon hast du einen Moment nicht aufgepasst und du landest mit deinem Mountainbike auf der Nase. Wer regelmäßig Sport betreibt, kommt um Sportunfälle nicht herum. Nicht umsonst heißt es: “Ein guter Reiter fällt vom Pferd” oder “Sport ist Mord”. Um dich gegen die direkten oder möglicherweise auch Lang­zeit­folgen eines Sportunfalls abzusichern, kannst du verschiedene Versicherungen abschließen.
Eine Krankenversicherung zu haben, versteht sich von selbst. Aber das ist in Deutschland ja sowieso Pflicht. Daneben kannst du verschiedenen Zusatz­versiche­rungen abschließen, die dich im Fall der Fälle absichern. Hier solltest du dich aber genau informieren, welche Versicherung passt, um im Ernstfall bestmöglich abgesichert zu sein.

Um dich weitestgehend abzusichern, stellen wir dir vier Optionen von Zusatz­versicherungen vor:

1. Die Risikolebens­versicherung

Wenn du regelmäßig einen Extremsport wie Skydiving machst, hast du bestimmt schon mal gedacht: “Was wäre wenn…”. Bei dermaßen riskanten Hobbys kann immer etwas passieren, manchmal reicht schon die kleinste falsche Bewegung.
Bei einer Risiko­lebens­versiche­rung legst du bei Vertrags­abschluss fest, welche Summe deine Hinter­bliebenen ausgezahlt bekommen, falls du tödlich verunglücken solltest. Die Beiträge variieren sehr stark – je nachdem wie alt du bist, was für ein Hobby du hast usw. Trotzdem ist es doch besser, deine Familie abzusichern, wenn sie ohne deinen monatlichen Verdienst aus­kommen muss und sich selbst nicht mehr versorgen kann.

2. Die Sportversicherung

Erst einmal gibt es keine allgemeine Versicherung, die komplett alles rund um dein liebstes Hobby abdeckt. Es gibt jedoch spezielle Sport­haft­pflicht­versiche­rungen, welche im Volksmund als Sport­versiche­rungen bekannt sind. Diese kommen für Schäden auf, die du beim Sport anrichtest.
Des Weiteren hat der Versicherer Arag zusammen mit den Landes­sport­bunden und den Sportvereinen ein versichertes Netzwerk aufgestellt. Damit ist gemeint, dass viele Vereine für wenig Geld eine Versicherung anbieten, die dich schützt. Oft beinhalten sie eine Haftpflicht- und eine Unfall­versicherung, teilweise sogar eine Versicherung für Auslandsreisen und einen Rechtsschutz.

3. Die Unfall­versicherung

Wenn du eine oder mehrere Risiko­sportarten oder Extrem­sportarten betreibst, kann eine Unfall­versiche­rung sinnvoll für dich sein. Anders als viele denken, zahlen die meisten Unfall­versiche­rungen nicht oder nur kleinere Summen, wenn du dich nur leicht verletzt hast (z.B. beim Tauchen die Hand verstauchst). Sie zahlen aber, wenn du dich schwer verletzt und dein Haus womöglich an deine neue gesund­heit­liche Situation angepasst werden muss und du sowieso für längere Zeit oder gar nicht mehr arbeiten gehen kannst.
Bei Vertragsschluss legst du einen Betrag fest, den du versichern willst. Danach richten sich dann auch deine Kosten für die Unfall­versiche­rung und die Höhe der Summe, die letztendlich ausgezahlt wird. Eine Kündigung der Unfall­versiche­rung ist in der Regel kein Problem, solange du fristgerecht handelst. Jedoch solltest du bedenken, dass immer wieder schwere Sport­unfälle passieren, egal ob beim Fallschirmspringen oder auch mit Fahrrädern. Unfall­versiche­rungen bieten viele Anbieter an.

4. Die Berufs­unfähigkeits­versiche­rung

Wenn du dich eines Tage so schwer verletzt, dass deine Gesundheit es unmöglich macht, weiter deinem bisherigen Job nachzugehen, kannst du dich glücklich schätzen, wenn du eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung (BU) ab­ge­schlossen hast. Diese Versicherung zahlt dir eine monatliche Rente, wenn du deinen alten Beruf nicht mehr ausüben kannst. Du solltest jedoch gründlich den Ver­siche­rungs­vertrag lesen, damit dein Versicherer dich im Falle des Falles nicht von der Baustelle ins Büro verweist. Das nennt sich dann abstrakte Verweisung. Der Versicherer hat sich mit dieser Klausel quasi das Recht erworben, dich an einen weniger anstrengenden Job zu verweisen.

Das Arbeitsrecht bei Krankheit drängt dich unter anderem dazu, deinem Arbeitgeber schnellst­möglich mitzuteilen, dass du nicht zur Arbeit erscheinen kannst, wenn du einen Unfall hattest. Über den genauen Grund musst du deinen Arbeitgeber nicht sofort informieren. Es ist jedoch ratsam, besonders bei längeren Fehlzeiten, also auch bei einer drohenden Berufs­unfähig­keit, das Gespräch zu suchen.

Unterschiede zwischen Risiko- und Extremsport

Grundsätzlich kannst du dich bei deinem Hobby und in der Freizeit immer verletzen. Sämtliche Sportarten bergen ein Risiko. Unterscheiden kann man zwischen Risiko- und Extrem­sport­arten. Selbst Kinder-Reiten kann zum Risikosport werden, wenn Pony Pedro plötzlich scheut. Natürlich gibt es noch massenhaft vermeintlich coole Hobbys, die in Wahrheit aber auf der Extrem­sport­arten-Liste deines Versicherers stehen könnten.

Risikosportarten

Offiziell werden als Risikosportart alle Sportarten betitelt, die

  • einen ungewissen Handlungs­ausgang haben. Wenn also nicht klar ist, ob die geplante Aktion funktioniert oder nicht.
  • unter Einfluss der Naturgewalten stehen (Wind, Wellen, etc.).
  • körper­untypische Verhaltens­weisen/-lagen beinhalten. Beispiele hierfür sind freier Fall, hoher Luftdruck, sehr hohe Geschwindigkeiten etc.
  • lebens­gefährlich sind.
  • unvorher­sehbare Situations­bedingungen beinhalten. Dazu zählen Massen­unfälle, scheuende Pferde und unter Umständen sogar Erdrutsche.

Risikosportarten sind z.B. Reiten (Tunierspringen, Geländewettkämpfe und Rennen), Mountainbiking und Surfen.

Extremsportarten

Aus einem Fahrzeug zu hüpfen oder mit dem Motorrad durch brennende Reifen zu springen ist eigentlich die Arbeit eines Stuntmans. Aber immer mehr junge Menschen wollen ihre Grenzen austesten und wagen sich an gefährliche Sportarten.
Extremsportarten sind nicht nur gefährlich, der Extremsportler testet psychische und physische Grenzen aus und begibt sich nicht selten in Lebensgefahr. Allgemein wird alles als Extremsport bezeichnet, was risikoreich ist und eine hohe Ver­letzungs­rate hat. Allerdings verletzen sich Extremsportler gar nicht so oft – meist geht es gleich um Leben oder Tod und ein Fehler kann fatale Folgen haben.

Typische Extremsportarten sind Skydiving, Höhlentauchen, Canyoning oder Klippenspringen.

Wie du siehst, ist der Grad, zwischen Risiko­sportart und Extrem­sport sehr schmal. Einige behaupten sogar, es gebe keinerlei Unterschiede. Tatsache ist, dass dein Hobby sehr riskant ist und die Kosten im Schadensfall nicht günstig, sondern sehr, sehr hoch sind.

Was sind riskante Hobbys für Versicher­ungen?

Nicht jeder Sport ist für eine Versiche­rung riskant, nur weil du Sport­bekleidung trägst. Eigentlich sind alle Sportarten für Versicherungen Risiko­sport­arten. Theoretisch könntest du dir selbst beim Yoga oder beim Angeln die Schulter auskugeln und dir die Bänder reißen. Schwupps, kannst du nicht mehr arbeiten gehen und dein Versicherer hat den Schlamassel. Daher verlangen viele Versicherungen Aufschläge auf die normalen Beiträge oder einen Ausschluss dieser Sportart aus dem Ver­sicherungs­schutz.
Trägst du also eine Schutzweste beim Reiten und hast einen teuren Prestige-Sattel und fällst dann trotzdem vom Pferd, zahlt deine Versicherung dir womöglich nur wenig oder kein Geld aus, wenn sie einen Reitunfall als Ursache deiner Berufs­unfähigkeit ausgeschlossen haben.
Jedoch ist dein Hobby für deine Versicherung nicht plötzlich riskant, wenn du einen kleineren Unfall hattest und alles mit einer Rückenspritze, einer Massage oder einem Arztbesuch wieder getan ist.

Das sind die gefährlichsten Hobbys:

  • Ski-Fahren
  • Fallschirmspringen
  • Bergsteigen
  • Reitsport
  • Motorsport
  • Wingsuit-Fliegen
  • Drachenfliegen
  • Tauchen
  • Radsport/Mountainbiking
  • Eishockey

Weitere riskante Hobbys sind: Big-Wave-Surfing, Free-Climbing, Fußball, Highlining, Turnen und Kampfsport.

Viele Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rungen ver­langen Risiko­zuschläge, wenn du einem gefähr­lichen Sport nachgehst. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie bei­spiels­weise die Berufsunfähigkeitsversicherung Getsurance Job. Sie verlangt näm­lich keinen Risiko­zuschlag von dir.

Das sagen Versicherungen

Wenn deine Versicherung dich aufgrund deines Hobbys nicht versichern will, tut sie das nicht aus reiner Bosheit, sondern weil sie wirt­schaftlich handelt. Eine Versicherung ist letztendlich auch nur ein Unternehmen wie jedes andere, dass auf Gewinn angewiesen ist. Übst du einen risikoreichen oder Extrem-Sport aus, rechnet der Versicherer damit, dass er eines Tages Geld an dich auszahlen muss. Damit er keinen Verlust macht, wirst du dann erst gar nicht versichert oder nur gegen höhere Beitrags­zahlungen und/oder Ausschlüsse. Jede Versicherung macht eigene Angebote und hat eigene Maßstäbe und Richtlinien. Bei der Stiftung Warentest und Finanztest findest du weitere Informationen über dieses Thema. Außerdem ist ein Preisvergleich bei einem Ver­siche­rungs­rechner für dich nützlich, um die beste Versicherung für wenig Geld zu finden, da dein Hobby wahr­scheinlich schon teuer genug ist.

Häufige Fragen

  • Was ist die beste Risiko­sport­arten-Versiche­rung?

    Welche die beste Versiche­rung für dich ist, hängt davon ab, gegen was genau du dich versichern willst, was für Sport du betreibst usw. Generell versichert dich eine Berufs­unfähig­keits­versicherung immer gegen den schlimmsten Fall (Berufsunfähigkeit), abgesehen vom Tod. Da hilft dann nur eine Risiko­lebens­versiche­rung, die dann deine Hinter­bliebenen finanziell versorgt.
  • Was, wenn mein Hobby mich quer über die Weltkarte treibt?

    Viele Versicherer bieten eine Erweiterung an, die es dir möglich macht, überall auf der Welt, in jedem Land versichert zu sein. Manche Versicherer haben diese Weltweite-Schutz-Klausel bereits in ihren Verträgen integriert, zum Beispiel viele Krankenkassen.
  • Tägliches Geld nach einem Unfall?

    Wenn du nach einem Unfall krank geschrieben bist, zahlt dir die Krankenkasse Krankengeld. Irgendwann endet aber diese Lohnfortzahlung der Krankenkasse. Für den Fall brauchst du eine Zusatz­versiche­rung oder im Ideal­fall – wenn du noch Zeit zum auskurieren brauchst – eine Tagegeld­versiche­rung, die dir die vereinbarte Summe überweist, bis du wieder gesund bist.
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