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Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen: Was steht da drin?

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Wenn du eine neue Versiche­rung abschließt, ist es wichtig, die allge­meinen Ver­siche­rungs­beding­ungen (AVB) genau zu studieren. Dort stehen nämlich alle Rechte und Pflichten drin, die ein Ver­siche­rungs­kunde hat. Welche Punkte sind in den AVB besonders wichtig? Das erklären wir dir in diesem Ratgeber-Artikel!

Das musst du wissen:
  • Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen sind wichtig, weil dort deine Rechte aufgeführt werden, aber auch deine Pflichten, die du erfüllen musst, um Leis­tungen zu erhalten.
  • Vor Abschluss einer Ver­siche­rung solltest du immer die AVB lesen, um Klauseln zu finden, welche deine Ab­siche­rung eventuell ein­schränken können.
  • Auch wenn sich die AVB verschiedener Ver­siche­rungs­arten voneinander unter­scheiden, kommen bestimmte Teile der AVB bei vielen Ver­siche­rungen vor, wie die genaue Definition des Leistungs­falls und Mitwirkungspflichten des Ver­siche­rungs­nehmers.

Was sind allgemeine Ver­siche­rungs­beding­ungen?

Ob es sich um eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung (BU), eine Privat­haft­pflicht oder die Absicherung deines Haus­rats handelt: Zu jeder Versicherung gehören die allge­meinen Ver­siche­rungs­beding­ungen (AVB). Das sind die Spiel­regeln, an die sich du und deine Versiche­rung so lange halten müssen, wie der Vertrag läuft. Allgemeine Bedingungen ent­halten die Rechte und Pflichten des Kunden, der eine Ver­siche­rung abschließt. Nachdem beide Seiten ihre Unter­schrift unter den Ver­siche­rungs­vertrag gesetzt haben, sind die AVB für beide Seiten ver­bindlich.

Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen ent­halten mehrere Klauseln, welche genau festlegen, unter welchen Umständen eine Versiche­rung dir ihre Leistungen auszahlt. Deshalb solltest du von verschiedenen Anbietern allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen vergleichen, bevor du dich für ein geeignetes Angebot entscheidest und den Vertrag unter­zeichnest. Im Zweifels­fall solltest du dich von erfahrenen Ver­siche­rungs­experten beraten lassen.

Der Zusatz “allgemeine” deutet es schon an: Diese Bedingungen liegen allen Verträgen einer bestimmten Versiche­rung zugrunde. Einige Aspekte einer Versicherung können jedoch von Kunde zu Kunde verschieden sein, wie beispiels­weise die Höhe der Beiträge, die der Kunde zahlen muss, die Laufzeit des Vertrages oder die Ver­siche­rungs­summe. Dies ist der Geldbetrag, den die Versicherung dir im Leistungs­fall maximal auszahlt. Solche Beding­ungen können in jedem Vertrag individuell vereinbart werden und sind nicht Teil der AVB.

Was passiert bei Verstoß gegen all­gemeine Ver­siche­rungs­beding­ungen?

Wenn eine der Vertrags­parteien ihre Pflichten in den AVB missachtet, hat dies unter­schied­liche Folgen, je nachdem, ob der Versicherer oder der Ver­sicherungs­nehmer diese Pflichten nicht befolgt.

Für den Ver­siche­rungs­nehmer sind die Pflichten im Ver­siche­rungs­vertrag Obliegen­heiten. Dies bedeutet, dass die Versiche­rung diese Pflichten nicht einklagen kann, wenn die versicherte Person es versäumt, ihren Pflichten nachzukommen. Sie darf dir als Versicherten in diesem Fall jedoch die Leistungen kürzen, die Versicherung zum nächst­möglichen Zeitpunkt kündigen oder bei schweren Verstößen sofort vom Versiche­rungs­vertrag zurück­treten. Eine Obliegenheit kann beispiels­weise sein, dass beim Antrag auf eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung wahrheits­gemäß alle Vorer­krankungen angegeben werden müssen.

Umgekehrt hat eine Versicherung gegenüber ihren Ver­siche­rungs­nehmern eine Reihe von Pflichten, welche ebenfalls in den AVB festgelegt sind. Während deine Pflichten lediglich Obliegenheiten sind, ist die Ver­siche­rung an ihre Verpflichtungen rechtlich gebunden und muss diesen nachkommen. Es kommt nur selten vor, dass eine Versicherung Leistungen verweigert, die ihren Kunden tatsächlich zustehen. In diesen unwahr­schein­lichen Fällen ist der Versicherte dazu berechtigt, sich diese Leistungen einzuklagen.

All­gemeine Ver­sicherungs­beding­ungen: Die wichtigsten Punkte

Auch wenn sich beispiels­weise allgemeine Ver­sicherungs­beding­ungen der Haftpflicht- und Berufs­unfähig­keits­versiche­rung in einigen Punkten unterscheiden: Manche Teile der AVB kommen bei allen Versicherungen vor. Die wichtigsten davon sind:

  • Leistungs­fall: Dies ist der zentrale Punkt bei allen Versiche­rungen. In den Ver­sicherungs­bedingungen wird genau definiert, in welchem Fall die Versicherung dir die verein­barten Leistungen auszahlt. Dies kann entweder eine Rentenzahlung sein oder die Erstattung eines bestimmten Schadens.
  • Leistungs­ausschluss: Der Leistungsfall kann durch mehrere Leistungs­ausschlüsse ein­ge­schränkt werden. Das sind spezielle Situationen, in denen eine Versicherung kein Geld bezahlt. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn du einen Schaden vorsätzlich selbst verursacht hast.
  • Mit­wirkungs­pflicht: Gegenüber deiner Versicherung hast du mehrere Mit­wirkungs­pflichten. Bei einer BU bedeutet dies, dass du alle medi­zinischen Nachweise deiner Berufs­unfähigkeit einreichen musst, welche die Versicherung von dir sehen möchte. Auch eine Melde­frist kann in den AVB verankert sein, innerhalb der du einen entstan­denen Schaden melden musst, wenn die Versiche­rung diesen erstatten soll.
  • Beitrags­zahlung: Allgemeine Ver­siche­rungs­bedingungen enthalten außerdem Angaben dazu, welche Zeitspannen für die Zahlung deiner Beiträge in Frage kommen. Hier steht außerdem, was passiert, wenn du deine Beiträge entweder gar nicht oder nicht pünktlich bezahlst.
  • Kündigungsbedingungen: Auch nach Abschluss eines Ver­sicherungs­vertrages ist es möglich, eine Versicherung zu kündigen. Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen enthalten genaue Informa­tionen darüber, welche Fristen du dabei einhalten musst.

Wissens­wertes zu den AVB für bestimmte Ver­siche­rungs­arten

Wenn du wissen möchtest, welche all­gemeinen Ver­siche­rungs­beding­ungen für eine bestimmte Ver­siche­rungs­art üblich sind, kannst du dir auf der Webseite des Gesamt­verbandes der Deutschen Ver­siche­rungs­wirt­schaft (GDV) Muster­beding­ungen herunterladen. Diese sind allerdings nur unverbindliche Empfeh­lungen, die einzelnen Ver­siche­rungs­gesell­schaften können von diesen Muster­beding­ungen abweichen und eigene Regeln aufstellen.

Wir zeigen dir in der folgenden Tabelle am Beispiel von zwei besonders wichtigen Versiche­rungen, was all­gemeine Ver­sicherungs­bedingungen an Klauseln enthalten können. Dies sind die Berufs­unfähig­keits­versiche­rung sowie die Privat­haft­pflicht­versiche­rung (PHV), die du beide auf jeden Fall abschließen solltest. Gerade für junge Leute sind beide günstig zu bekommen. In der Tabelle findest du nicht alle Klauseln, die bei den einzelnen Versicherungen von Bedeutung sind, sondern nur eine Auswahl der wichtigsten:

AVB für besonders wichtige Ver­sicherungs­arten

Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen für die Berufs­unfähig­keits­versiche­rung Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen für die Haft­pflicht­versiche­rung
Prognosezeitraum: Dies ist der Zeitraum, für den dein Arzt dir mindestens eine Berufs­unfähigkeit bescheinigen muss, damit du eine Rente erhältst. Ausfalldeckung: Eine PHV mit Aus­fall­deckung übernimmt auch Schäden, die dir andere Personen zugefügt haben, wenn diese keine PHV besitzen und den Schaden auch nicht aus eigener Tasche bezahlen können.
Rente bei Arbeits­unfähig­keit: Manche BUs zahlen dir bereits Leistungen aus, wenn du deiner Arbeit wegen Krankheit oder Unfall eine bestimmte Zeit lang nicht nach­gehen kannst, ohne dass ein Arzt dir Berufs­unfähig­keit bestätigen muss. Gefälligkeits­schäden: Wenn du einem Freund bei einer Gefälligkeit – bspw. als Umzugs­helfer – etwas beschädigst, hat er keinen Anspruch auf Schadens­ersatz. Manche PHV kommen jedoch auch in solchen Fällen für den Schaden auf.
Abstrakte Verweisung: Wenn du bei Berufs­unfähig­keit theoretisch einen vergleichbaren Job finden könntest, zahlt dir die Versicherung keine Rente. Viele Versicherer verzichten jedoch auf diese abstrakte Verweisung. Mietsachschäden: Einige Versiche­rungen übernehmen auch Schäden, die du an deiner Mietwohnung oder deren gemieteter Ausstattung verur­sachst.
Anzeige­pflicht: Bereits im Ver­siche­rungs­antrag musst du alle Vorer­krankungen wahrheitsgemäß angeben. Absicherung bei Auslands­aufenthalten: Wie lange eine PHV dich auch bei Auslands­aufenthalten absich­ert, kannst du ebenfalls den AVB entnehmen.

*Quelle: Allge­meine Versiche­rungs­beding­ungen verschiedener Anbieter (Stand: 01/2019)

Was sind besondere Ver­siche­rungs­beding­ungen?

Bei einigen Versiche­rungen sind nicht nur allgemeine Bedingungen, sondern zusätzlich besondere Ver­siche­rungs­beding­ungen relevant. Diese gelten nur für einen bestimmten Teil­bestand von Verträgen, die für eine Versicherung abgeschlossen werden. Wenn du etwa eine BU abschließt, kannst du dich bei manchen Anbietern dafür entscheiden, dass die Beiträge und damit auch dein Leistungs­anspruch später erhöht werden, ohne dass eine erneute Gesund­heits­prüfung nötig wird.

Solche speziellen Zusätze bei Versiche­rungen werden häufig unter dem Titel “besondere Ver­siche­rungs­bedingungen” in separaten Dokumenten zusammen­gefasst. Was in diesen besonderen Bedingungen aufgeführt ist, hat Vorrang vor den Klausel in den AVB.

Suchst du eine BU mit Ver­siche­rungs­bedin­gungen, die es dir ermög­lichen, den Ver­siche­rungs­schutz später ohne Gesund­heits­prüfung zu er­höhen? Dann ist viel­leicht die Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung Get­surance Job für dich inter­essant. Sie bietet um­fang­reiche Nach­ver­siche­rungs­garantien – und ver­zichtet außer­dem auf die ab­strakte Ver­weisung.

Häufige Fragen

  • Was sind allgemeine Ver­siche­rungs­bedingungen?

    All­gemeine Ver­siche­rungsbeding­ungen sind die Regeln, welche für einen Versicherungs­nehmer und seine Versicherung gelten, wenn beide einen Versicherungsvertrag abschließen. Darin steht, was der Ver­siche­rungs­nehmer für Rechte und Pflichten hat. Welche Punkte in den AVB stehen, kann je nach Ver­sicherungs­art unterschiedlich sein. So sind allgemeine Ver­siche­rungsbedingungen für die Lebens­versicherung anders als bei einer Berufs­unfähig­keits­versiche­rung. Bedingungen für eine Haft­pflicht­versiche­rung enthalten teilweise wiederum andere Aspekte.
  • Was ist der Unterschied zwischen allgemeinen und besonderen Versiche­rungsbeding­ungen?

    Allgemeine Ver­sicherungs­bedingungen gelten für alle Verträge, die für eine bestimmte Versicherung geschlossen werden. Manchmal werden sie durch die besonderen Versiche­rungsbeding­ungen ergänzt, welche nur für bestimmte Ver­sicherungs­nehmer gelten oder nur dann, wenn zusätzliche Optionen zu einer Versicherung hinzugebucht werden. Allerdings steht in den Versiche­rungsbeding­ungen nicht, wie hoch die Kosten für die Versicherung und die Leistungen in deinem konkreten Fall werden. Dies ist im Ver­sicherungs­vertrag selbst verankert.
  • Wo kann ich die allge­meinen Ver­siche­rungsbeding­ungen finden?

    Allge­meine Ver­siche­rungsbeding­ungen findest du in der Regel auf den Websites der einzelnen Versiche­rungen in Form eines PDF-Dokuments zum Herunter­laden. Allerdings sind die AVB auf den Webseiten oft versteckt, so dass du sie erst suchen musst. Eine andere Möglichkeit ist es, dir Ver­sicherungs­vergleiche anzuschauen, wie beispiels­weise von der Zeitschrift Finanztest der Stiftung Warentest. Allge­meine Ver­siche­rungs­beding­ungen fließen im Test dort zumindest mit ihren wichtigsten Klauseln ein.
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