Ausfalldeckung in der Haftpflichtversicherung: Was ist das?
Die Ausfalldeckung ist eine empfehlenswerte Klausel in der Haftpflichtversicherung. Kurz gesagt bewirkt die Klausel, dass deine Haftpflichtversicherung einspringt, wenn jemand dir einen Schaden zugefügt hat, diesen aber nicht bezahlen kann. Salopp gesagt passiert das dann, wenn die Person pleite ist.
Fachlich genauer spricht man von der Forderungsausfalldeckung. Das längere Wort macht deutlich, worum es geht: Wenn du eine Forderung gegenüber jemandem hast, der sie nicht begleichen kann (z.B. weil er insolvent und nicht versichert ist), kommt deine Haftpflichtversicherung für den Schaden auf. Bei der Ausfalldeckung ist das Prinzip der Haftpflichtversicherung gewissermaßen auf den Kopf gestellt: Normalerweise zahlt dein Versicherer, wenn du einen Schaden verursachst, bei der Ausfalldeckung ist es anders herum. Es handelt sich also um eine wesentliche Erweiterung des Versicherungsschutzes.
Lohnt sich die Ausfalldeckung?
Es wird oft empfohlen, die Ausfalldeckung „unbedingt“ mitzuversichern. So weit würde ich nicht gehen. Denn die Klausel hat einen Haken, der oft verschwiegen wird. Sie gilt nicht für Schäden an:
- Kraftfahrzeugen
- Immobilien
Das ist schade, denn das sind in der Regel die wertvollsten Gegenstände, die man hat! Außerdem zahlt die Versicherung wirklich erst dann, wenn du gerichtlich gegen den Schuldner vorgegangen bist und z.B. eine Zwangsvollstreckung erwirkt hast, die erfolglos geblieben ist. Wie du siehst, ist die Ausfalldeckung kein hundertprozentiges Sicherheitsnetz, das in allen Fällen greift.
Andererseits kostet die Klausel kaum extra, bei vielen Tarifen bekommst du sie sozusagen gratis mit dazu. Die Finanztest 12/2014 hat 111 Haftpflicht-Tarife mit „sehr gut“ bewertet. Davon enthalten fast alle eine Ausfalldeckung. Wenn du einen sehr gut bewerteten Tarif nimmst – was ich dir dringend empfehle – hast du also ohnehin die Ausfalldeckung mit drin. Bei meinen eigenen Recherchen habe ich festgestellt, dass ein Tarif mit Ausfalldeckung nur ca. 2 Euro im Jahr mehr kostet als ein Tarif ohne die Klausel. Fazit: Du würdest an der falschen Stelle sparen, wenn du auf den zusätzlichen Schutz verzichten würdest. Weitere Informationen zu dieser Versicherung findest du in unserem Ratgeber Haftpflichtversicherung für Studenten.
Ich hoffe, dass ich mit diesem Post die Frage „Ausfalldeckung – was ist das?“ verständlich beantwortet habe. Wenn Unklarheiten geblieben sind oder wenn du Fragen hast, lass es mich bitte wissen und hinterlasse einen Kommentar!
Hallo Viktor!
Für mich hast Du die Ausfalldeckung sehr einfach und ausreichend erklärt.
Außerdem hast Du mich auf die Berufsunfähigkeitsversicherung aufmerksam gemacht und ein eBook: Welche Versicherungen es gibt und welche überhaupt sinnvoll sind, angeboten.
Das Angebot habe ich sehr gerne angenommen.
Dir vielen herzlichen Dank dafür.
Alles Gute.
Sergej
Hallo Victor,
auch für mich hast Du die Ausfallversicherung super erklärt, so dass auch ein Otto-Normalverbraucher es versteht.
Vielen Dank dafür, mach weiter so.
Liebe Grüße
Angelika
Wie verhält sich diese Versicherung wenn die gegenpartei einen Kredit nicht mehr zahlen kann?
Hallo Xono,
die Haftpflichtversicherung zahlt nur dann, wenn eine Person einer anderen Schaden zugefügt hat. Jedoch nicht dann, wenn sie einen Kredit nicht zurückzahlen kann. Für diesen Fall sollte ein Kreditnehmer eine Restschuldversicherung abschließen.
Viele Grüße,
Wolfdietrich