Die 10 schlimmsten Krebsarten
Krebs ist eine Erkrankung, die viele unterschiedliche Ausprägungen annehmen kann. Je nachdem, welcher Teil des Körpers befallen wird und wie das Alter und der gesundheitliche Zustand der Erkrankten ist, kann die Krankheit auf sehr verschiedene Weisen verlaufen. Hier erfährst du, welche Krebserkrankungen besonders gefährlich sind und welche Abstufungen es gibt.
Inhaltsverzeichnis
- Welche Krebsarten gelten als besonders schlimm?
- Wie viele Menschen sterben an Krebs?
- Krebsdiagnose ist nicht gleich Krebsdiagnose
- Exkurs zu seltenen Krebsarten
- FAQ: Die 10 schlimmsten Krebsarten
Welche Krebsarten gelten als besonders schlimm?
Es gibt verschiedene Weisen, die zehn schlimmsten Krebsarten zu identifizieren – etwa nach absoluten oder nach relativen Todeszahlen. Die folgende Grafik geht nach absoluten Todeszahlen vor:
Demnach sterben Frauen am häufigsten an Brustkrebs und Männer an Lungenkrebs. An zweiter Stelle bei den Männern steht Prostatakrebs an. Menschen jeden Geschlechts hingegen sterben verhältnismäßig häufig an Lungenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Darmkrebs.
Betrachtest du allerdings die Überlebensrate der verschiedenen Krebsarten, wendet sich das Blatt und die Tabelle der 10 schlimmsten Krebserkrankungen wird anders arrangiert:
- Bauchspeicheldrüsenkrebs: 10 Prozent (Männer und Frauen gleichermaßen)
- Leberkrebs: 14 Prozent Frauen / 11 Prozent Männer
- Lungenkrebs: 22 Prozent Frauen / 17 Prozent Männer
- Speiseröhrenkrebs (Ösophagus): 24 Prozent Frauen / 26 Männer
- Magenkrebs: 37 Prozent Frauen / 34 Prozent Männer
- Eierstockkrebs: 42 Prozent
- Darmkrebs: 65 Prozent Frauen / 63 Prozent Männer
- Analkrebs: 75 Prozent Frauen / 68 Prozent Männer
- Brustkrebs: 88 Prozent Frauen / 84 Prozent Männer
- Prostatakrebs: 89 Prozent
In absoluten Zahlen sterben an Prostatakrebs und Brustkrebs zwar die meisten Menschen, die Heilungschancen sind insgesamt jedoch deutlich besser als bei anderen Krebsarten. Die meisten Fälle lassen sich gut behandeln und enden nicht tödlich.
Die TNM-Klassifikation
Um die Schwere der Erkrankung messen zu können, haben Ärzt:innen die TNM-Klassifikation entwickelt. TNM steht für die englischen Wörter tumor, node und metastasis.
- Mit T wird die Größe und die Ausbreitung des Primärtumors beschrieben.
- N beschreibt das Vorhandensein (oder das Fehlen) von Lymphknotenmetastasen.
- M ist das Kürzel für Fernmetastasen und wird benutzt, um ihre Anzahl oder ihr Fehlen zu beschreiben.
Mit Zahlen hinter den Buchstaben lassen sich die Details der jeweiligen Erkrankung genau festhalten, sodass alle anderen behandelnden Ärzt:innen die Schwere der Erkrankung nachvollziehen können.
Das sind die Krebsstadien
Die gängigste Art, die verschiedenen Krebsstadien zu beschreiben, ist das System der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (Union Internationale contre le Cancer, UICC). Es kennt die Stufen 0 bis 4:
- Krebsstadium 0: Dies ist eine Frühform der Krankheit. Der Tumor ist nicht ins umliegende Gewebe hineingewachsen, es gibt weder einen Lymphknotenbefall noch Metastasen.
- Krebsstadium 1: Der Tumor, noch klein oder mittelgroß, beginnt sich auszubreiten. Die Lymphknoten sind noch nicht befallen und auch Metastasen gibt es noch nicht.
- Krebsstadium 2: Der Tumor wächst und breitet sich aus, die Lymphknoten sind aber noch unauffällig. Es haben sich noch keine Metastasen gebildet.
- Krebsstadium 3: Der Tumor kann sich nun auch ins umliegende Gewebe ausgebreitet haben und groß geworden sein. Die in der Nähe liegenden Lymphknoten weisen Krebszellen auf, Metastasen gibt es aber noch nicht.
- Krebsstadium 4: Das vierte Stadium ähnelt dem dritten, nur, dass sich jetzt auch Metastasen gebildet haben können. Ist das der Fall, sprechen wir von einer fortgeschrittenen Erkrankung.
Krebsstadium 4 ist übrigens nicht identisch mit dem Endstadium. Dies ist erst erreicht, wenn es keine Aussicht mehr auf Heilung gibt. Ab diesem Moment beginnt die Palliativpflege: Ärzt:innen lindern dabei den Schmerz der Erkrankten so gut es geht, und sorgen für einen möglichst angenehmen letzten Lebensabschnitt.
Wie viele Menschen sterben an Krebs?
Im Jahr 2019 sind in Deutschland insgesamt 230.242 Menschen an Krebs gestorben. Die Erkrankungszahlen sind seit Jahren steigend und werden das wahrscheinlich auch weiterhin tun. In Bezug dazu steigen die Todeszahlen allerdings weniger stark an, da die Behandlungs- und Vorsorgemethoden immer besser werden und so mehr Menschen geheilt werden können.
Der Anstieg der Krebserkrankungen ist auf verschiedene Punkte zurückzuführen:
- Die Diagnostik wird besser – das heißt, es werden mehr Krebserkrankungen als früher gefunden. Die registrierten Zahlen steigen und die Dunkelziffer sinkt.
- Menschen haben eine höhere Lebenserwartung und das Alter ist einer der größten Risikofaktoren für Krebs.
- Gerade bei Frauen steigt das Lungenkrebsrisiko an, weil viele seit etwa den 1980er Jahren mit dem Rauchen begonnen haben. Die Langzeitfolgen davon lassen sich jetzt beobachten.
Betrachtest du die gesamte Anzahl der Erkrankungen, sterben nicht “immer mehr Leute an Krebs.” Im Gegenteil: von denjenigen, die an Krebs erkranken und die Krankheit diagnostiziert bekommen, bleiben immer mehr Menschen länger am Leben. Wenn du dich fragst, „Was passiert bei Krebs?“ dann macht es Sinn sich mit den Heilungschancen, sowie dem Thema Leben mit Krebs auseinander zusetzen.
Um das persönliche Risiko, an Krebs zu erkranken, zu mindern, kannst du dich gesund ernähren, auf Suchtmittel wie Rauchen und Alkohol verzichten, Sport treiben und die kostenlosen medizinischen Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen.
Krebsdiagnose ist nicht gleich Krebsdiagnose
Es gibt zahlreiche verschiedene Krebsarten. Einige von ihnen entwickeln sich nur sehr langsam, andere schnell. Manche von ihnen lassen sich leicht erkennen, andere erst in einem späten Stadium der Krankheit, was die Behandlung erschwert. Auch die Therapien, die je nach Krebsart Erfolg versprechen, sind unterschiedlich. Infrage kommen etwa:
- Chemotherapie
- Strahlentherapie
- Stammzelltransplantation
- Antikörpertherapie
- Operation
Die Wahl der Behandlung hängt von unterschiedlichen Aspekten ab, unter anderem von:
- der Lokalisation der Tumoren
- Fortschritt der Krankheit
- Alter und von der körperlichen Konstitution der betroffenen Menschen
Ein vergleichsweise fitter, junger Mensch hat bessere Heilungschancen als jemand, dem Alter und Konstitution sowieso schon zu schaffen machen. Auch ein starkes Immunsystem geht mit der Krankheit besser um als eines, das bereits angegriffen oder durch Immunsuppressiva beeinträchtigt ist.
Exkurs zu seltenen Krebsarten
Ärzt:innen sprechen von seltenen Krebsarten, wenn höchstens fünf von 100.000 Menschen pro Jahr daran erkranken. Da Krebs so viele verschiedene Erscheinungsformen hat, gibt es rund 200 dieser seltenen Krebsarten. Jahr für Jahr erkranken insgesamt rund 100.000 Menschen in Deutschland daran. Mit Bauchspeicheldrüsenkrebs und Speiseröhrenkrebs zählen zwei von ihnen auch zu den 10 schlimmsten Krebsarten.
Häufig fällt bei seltenen Krebsarten die Diagnose schwer. Das liegt einerseits daran, dass es keine hundertprozentig passende Untersuchung gibt und andererseits daran, dass die Symptome unspezifisch oder kaum spürbar sind, sodass die Ärzt:innen nicht sofort auf die richtige Lösung verfallen. In vielen Fällen dauert es also, bis bei seltenen Krebsarten überhaupt die Ursache für die Beschwerden festgestellt werden kann. Um beim obigen Beispiel zu bleiben: Nicht alle Ärzt:innen kommen sofort auf die Idee, dass Männer an Brustkrebs leiden könnten.
Die langwierige Diagnose und Behandlung sind nicht nur eine seelische Belastung, sondern auch eine finanzielle: Während du von einer Untersuchung zur nächsten reist und oft erst spät die Behandlung beginnst, verfallen langsam, aber sicher deine bezahlten Krankheitstage. Damit du dir zumindest in dieser Hinsicht keine Sorgen machen musst, springt hier die Krebsversicherung ein: Nur wenige Tage nach der Diagnose erhältst du von ihr den vereinbarten Betrag ausgezahlt, sodass du dich allein um deine Genesung kümmern kannst.
Neben Bauchspeicheldrüsenkrebs und Speiseröhrenkrebs zählen die sogenannten Weichteilsarkome, die im Bindegewebe oder im Fettgewebe sitzen, zu den seltenen Krebsarten. Zu den seltenen Krebsarten gehören außerdem bösartige Tumoren des Lymphsystems, Kehlkopfkrebs und Leukämie (bzw. verschiedene Arten von Leukämien). In einigen Fällen können Ärzt:innen die gängigsten Behandlungsmethoden gar nicht anwenden. Das kann beispielsweise passieren, wenn die Tumoren eine außergewöhnliche Lage haben. Auch in diesen Fällen kann die finanzielle Absicherung durch die Versicherung beruhigend wirken und existenzielle Nöte verhindern.
FAQ: Die 10 schlimmsten Krebsarten
Warum ist Krebs tödlich?
Bei Krebs im Endstadium können gleich mehrere Umstände tödlich wirken: Einerseits verdrängen Krebszellen im letzten Stadium der Krankheit die gesunden Zellen in Organen, sodass diese ihre Aufgabe nicht mehr erledigen können. Andererseits beeinträchtigt Krebs das Immunsystem, sodass es andere Krankheiten nicht mehr wirkungsvoll bekämpfen kann. Schwere Erkrankungen wie etwa eine Lungenentzündung können daher leichter tödlich enden.
Wo ist ein Tumor am gefährlichsten?
Bei einem Pankreaskarzinom, also einem Tumor in der Bauchspeicheldrüse, liegt die Überlebensrate von Erkrankten nach fünf Jahren bei lediglich zehn Prozent. Das macht diese Krebsart zur gefährlichsten.
Was bedeutet “5-Jahres-Überlebensrate”?
Die 5-Jahres-Überlebensrate gibt an, wie viele Erkrankte fünf Jahre nach Erhalt der Diagnose noch am Leben sind.
Welche Krebsarten gelten als nicht heilbar?
Die Behandlungschancen einer Krebserkrankung hängen von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie dem Fortschritt der Krankheit, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Alter des/der Erkrankten sowie der genauen Lokalisation des Tumors. Dennoch gibt es Krebsarten, bei denen die Aussicht auf Heilung sehr gering ist. Zu ihnen zählen Bauchspeicheldrüsenkrebs, Leberkrebs und Lungenkrebs.