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Hilft Cannabis bei Krebs?

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Die Verwendung von medizinischem Cannabis gewinnt bei Krebspatienten immer mehr an Interesse. Es kann nicht nur Schmerzen lindern und Übelkeit während der Behandlung verringern, sondern auch den Schlaf verbessern und emotionale Belastungen mildern. Dieser legalisierte Zugang in Deutschland erfordert jedoch eine ärztliche Verschreibung und einen Antrag bei der Krankenkasse, um sicherzustellen, dass die Dosierung und Anwendung fachkundig begleitet werden. 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Hauptwirkstoffe von Cannabis (THC und CBD)
  2. Medizinische Anwendung von Cannabis bei Krebs
  3. Wie wirkt Cannabis gegen Krebszellen? 
  4. Wie kann ich gesetzlich medizinisches Cannabis bei Krebs in Deutschland erhalten?
  5. FAQ

Hauptwirkstoffe von Cannabis (THC und CBD)

Schön, dass du hier bist, um mehr über die Hauptwirkstoffe von Cannabis bei Krebs zu erfahren. Bevor wir uns in die Details vertiefen, lass uns einen Blick darauf werfen, wie Cannabis zusammengesetzt ist.

Cannabis besteht aus verschiedenen Bestandteilen, von denen zwei besonders herausstechen: THC, oder Tetrahydrocannabinol, und CBD, oder Cannabidiol.

THC, oder Tetrahydrocannabinol, ist der Stoff, der die meisten Leute mit dem „High“ in Verbindung bringen. Es ist psychoaktiv, was bedeutet, dass es deine Gedanken und Gefühle beeinflussen kann. Du fühlst dich vielleicht entspannt, euphorisch oder kreativ. Aber sei vorsichtig, denn zu viel THC kann auch Angst oder Paranoia auslösen.

Auf der anderen Seite haben wir CBD, oder Cannabidiol. Dieser Wirkstoff ist nicht psychoaktiv, also wirst du davon nicht high. CBD hat viele interessante Eigenschaften. Es kann dazu beitragen, Angst und Stress zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und sogar bei Schlafproblemen helfen. Manchmal wird CBD auch zur Unterstützung bei Epilepsie und anderen medizinischen Erkrankungen wie Krebs eingesetzt.

 Es ist wichtig zu wissen, dass Cannabis viele verschiedene Sorten gibt, und die Menge von THC und CBD kann von Sorte zu Sorte variieren. Das bedeutet, dass die Wirkungen unterschiedlich sein können.

Medizinische Anwendung von Cannabis bei Krebs

Krebs ist eine ernsthafte und herausfordernde Krankheit, die oft mit starken Schmerzen und unangenehmen Nebenwirkungen der Behandlung einhergeht. Es gibt jedoch eine interessante Alternative, die in der Krebsbehandlung immer mehr Beachtung findet: die medizinische Anwendung von Cannabis.

Hier sind einige Möglichkeiten, wie Cannabis bei Krebs eine Rolle spielen kann:

Schmerzlinderung: Cannabis kann helfen, die Schmerzen, die durch Krebs selbst oder durch die Behandlung verursacht werden, zu reduzieren. Viele Krebspatienten berichten von einer spürbaren Schmerzlinderung durch den Einsatz von Cannabis.

Linderung von Übelkeit und Erbrechen: Eine der unangenehmsten Nebenwirkungen von Krebstherapien wie Chemotherapie ist Übelkeit und Erbrechen. Cannabis, insbesondere CBD, kann dabei helfen, diese Symptome zu mildern und den Appetit zu fördern.

Verbesserung der Schlafqualität: Schlafprobleme sind bei vielen Krebspatienten weit verbreitet. Cannabis, insbesondere Sorten mit einem höheren CBD-Gehalt, können dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern und Schlafstörungen zu reduzieren.

Reduktion von Angst und Depression: Die Diagnose und Behandlung von Krebs kann emotional sehr belastend sein. CBD kann dazu beitragen, Angstzustände und Depressionen zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Aber! Die Dosierung und die Art des verwendeten Cannabis sollten in Absprache mit einem Arzt erfolgen, der Erfahrung in der medizinischen Anwendung von Cannabis hat. Außerdem sind die Gesetze bezüglich der Verwendung von medizinischem Cannabis von Land zu Land unterschiedlich, daher solltest du dich über die aktuellen Regelungen informieren.

Im Jahr 2019 wurden erstmals in Deutschland Zahlen zur Verschreibung von medizinischem Cannabis im Zusammenhang mit Krebs veröffentlicht. Von insgesamt 1034 Patienten (was etwa 25 % der untersuchten Fälle entspricht) hatten bösartige Tumorerkrankungen. Die häufigste Form der verschriebenen Cannabismedikamente war Dronabinol (80 %), gefolgt von Cannabisblüten (11 %) und Sativex® (5 %).

Die Hauptziele der Cannabistherapie bei diesen Patienten waren die Linderung von Schmerzen (49 %) sowie die Behandlung von Anorexie/Wasting (27 %), Spastik (2 %), Übelkeit/Erbrechen (13 %) und unspezifischen Symptomen wie Schlafstörungen, Unruhe, Anspannung, Fatigue und Appetitmangel (10 %). Die Patienten bewerteten den Erfolg der Therapie als moderat bis deutlich verbessert, insbesondere in Bezug auf die Linderung von Übelkeit und Erbrechen. (Grünhorn Academy)

Wie wirkt Cannabis gegen Krebszellen?

Unser Körper hat ein natürliches System namens Endocannabinoid-System. Dieses System besteht aus Rezeptoren, die auf Cannabinoide reagieren. Cannabinoide sind chemische Verbindungen, die in Cannabis vorkommen und sich an diese Rezeptoren binden können.

Viele Studien legen nahe, dass Cannabinoide, die in Cannabis vorkommen, möglicherweise bei der Behandlung von Krebs helfen könnten. Sie könnten das Wachstum von Tumoren verlangsamen, dazu führen, dass Krebszellen sterben, die Ausbreitung von Krebszellen stoppen und sogar die Wirksamkeit von Chemotherapie und Strahlentherapie verbessern. 

Das macht Cannabinoide zu vielversprechenden Begleittherapien für Krebspatienten. 

Wie kann ich gesetzlich medizinisches Cannabis bei Krebs in Deutschland erhalten?

 Seit März 2017 ist es in Deutschland gesetzlich erlaubt, dass Ärzte cannabisbasierte Medikamente und medizinisches Cannabis als Teil der Therapie verordnen können.

Der Prozess zur Erlangung von medizinischem Cannabis in Deutschland beginnt mit folgenden Schritten:

Gespräch mit dem Arzt: Der erste Schritt ist, mit deinem behandelnden Arzt zu sprechen. Du musst eine ernsthafte Erkrankung wie Krebs haben, bei der medizinisches Cannabis als mögliche Therapie in Betracht gezogen wird. Dein Arzt wird deine medizinische Geschichte bewerten und entscheiden, ob eine Cannabistherapie für dich geeignet ist.

Rezept: Wenn dein Arzt der Meinung ist, dass medizinisches Cannabis dir helfen könnte, kann er dir ein Rezept dafür ausstellen. Dieses Rezept muss alle notwendigen Informationen enthalten, einschließlich der Dosierung und der Art des verschriebenen Cannabisprodukts.

Antrag bei der Krankenkasse: Du musst dann einen Antrag bei deiner Krankenkasse stellen. In diesem Antrag musst du erklären, warum du medizinisches Cannabis benötigst und das ärztliche Rezept beifügen. Die Krankenkasse wird deinen Antrag prüfen und entscheiden, ob sie die Kosten für das Cannabis übernehmen.

Die Krankenkasse ist  dazu verpflichtet, binnen drei Wochen zu antworten. Dieses Verfahren muss unbedingt eingehalten werden, da sonst eine Verweigerung der Kostenübernahme möglich ist.

Apotheke: Sobald dein Antrag genehmigt ist, kannst du das verschriebene medizinische Cannabis in einer Apotheke beziehen. Es gibt verschiedene Formen von medizinischem Cannabis, darunter Cannabisblüten, Dronabinol oder Sativex. Die Auswahl hängt von deinem Arzt und deinen individuellen Bedürfnissen ab.

Behandlung: Du solltest das medizinische Cannabis gemäß den Anweisungen deines Arztes verwenden. Es ist wichtig, die Dosierung und die Art der Anwendung genau zu befolgen.

Regelmäßige Überprüfung: Dein Arzt wird deine Fortschritte regelmäßig überwachen und die Therapie gegebenenfalls anpassen.

FAQ

 Bei welchen Krebsarten hilft Cannabis?

Die Verwendung von Cannabis in der Krebsbehandlung ist noch Gegenstand der Forschung, und es gibt keine definitiven Beweise dafür, dass es bei bestimmten Krebsarten hilft. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Cannabinoide möglicherweise das Wachstum von Tumoren bei verschiedenen Krebsarten hemmen könnten. Die genaue Rolle von Cannabis in der Krebsbehandlung ist jedoch komplex und erfordert weitere Studien und Forschung. 

Kann mir in Deutschland gesetzlich medizinisches Cannabis bei Krebs verschrieben werden?

Ja, in Deutschland kann medizinisches Cannabis als Teil der Krebsbehandlung verschrieben werden, wenn es medizinisch begründet ist und andere Therapien nicht ausreichen. Die Verschreibung erfolgt jedoch in der Regel durch spezialisierte Ärzte und erfordert eine entsprechende ärztliche Indikation sowie Genehmigung durch die Krankenkasse.

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