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Krebstherapien: Welche Behandlungen gibt es bei Krebs?

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Es gibt verschiedene Verfahren und Methoden, um Krebs zu behandeln. Die Heilungschancen werden dank moderner Forschung immer besser. Wir geben dir eine Übersicht über die häufigsten Krebstherapien für einen ersten Überblick.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Krebstherapien gibt es?
  2. Klassische Krebstherapien
  3. Neue Krebstherapien
  4. Palliativmedizin
  5. FAQ

Welche Krebstherapien gibt es?

Die Forschung zur Bekämpfung von Krebs entwickelt sich stetig weiter. So auch die verschiedenen Krebstherapien. Jede Tumorart muss individuell beantwortet werden, je nach Person, Vorerkrankungen, Alter und Stadium der Erkrankung kommen andere Therapieformen in Frage. Ärzt:innen und Patient:innen wählen gemeinsam zwischen einer Bandbreite von Krebstherapien aus und erstellen einen persönlichen Therapieplan mit dem Ziel, Krebs vollständig zu heilen.

Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind generell die Therapie- und damit die Heilungschancen. In einigen Fällen wird mit der Krebstherapie auch erst bei Beschwerden begonnen, da die Nebenwirkungen der Krebstherapie sehr stark sein können. Falls das Krebsstadium schon sehr fortgeschritten ist und die Aussichten auf Heilung gering ausfallen, dann wird die Krebstherapie darauf fokussiert, die Leiden zu lindern und die Lebensqualität zu erhalten.

Folgende Methoden zur Behandlung von Krebs sind derzeit am häufigsten:

  • Tumor-Operation
  • Chemotherapie
  • Strahlentherapie
  • Immuntherapie / Immunonkologie
  • Antikörpertherapie
  • Stammzelltransplantation
  • Palliativmedizin
  • Hyperthermie

Klassische Krebstherapien

Operation

Wird der Krebs in einem frühen Stadium entdeckt und hat sich noch nicht weiter im Körper verteilt, dann ist eine Tumorentfernung durch Operation meist eine relativ schnelle und effektive Methode. Ziel der Operation sollte die Tumorentfernung in dem Umfang sein, sodass das betroffene Organ trotzdem noch funktionsfähig ist. Man spricht von einer kurativen Maßnahme, wenn durch die Operation eine heilende Wirkung erzielt wurde.

Durch die Entnahme von Tumorgewebeproben wird ermittelt, wie hoch das Risiko ist, dass ein Tumor nach der Operation zurückkehrt. Danach wird dann entschieden, ob die Operation durch weitere Krebstherapien ergänzt werden sollte.

Bei einer sogenannten adjuvanten Therapie wird eine Operation zu weiteren Methoden der Krebstherapie ergänzt, z.B. durch Chemo- oder Strahlentherapie. Ziel ist es, verbliebene Krebszellen im Körper zu zerstören und so die weitere Verbreitung zu stoppen.

Chemotherapie

Wenn es um Krebstherapien geht, dann denkst du wahrscheinlich auch zuerst an die Chemotherapie, denn sie wird bei recht vielen Krebsarten eingesetzt.

Bei der Chemotherapie wird ein Medikament gespritzt, welches das Erbgut der Zellen schädigen soll. Diese Zellen sterben folglich ab. Ziel ist es, die bösartigen Krebszellen zu töten, denn diese verteilen sich sehr schnell im Körper. Somit ist die Chemotherapie vor allem geeignet, wenn die Krebszellen als Herde bereits im Körper gestreut haben. 

Über die Blutbahn kann das Medikament die Zellen direkt erreichen. Dadurch entstehen aber einige Nebenwirkungen, denn auch gesunde Zellen werden betroffen, die ähnliche Eigenschaften haben, z.B. Haare, Nägel, Haut und Darmschleimhaut. Insofern kommt es zu den bekannten Nebenwirkungen der Chemotherapie – Haarausfall, Durchfall und Übelkeit sowie trockene Haut.

Strahlentherapie

Die Strahlentherapie (Radiotherapie) wird häufig eingesetzt, wenn sich die Tumore im Körperinneren befinden und somit allein für eine Operation schwer zugänglich sind. Dabei wird die Strahlentherapie zumeist im Zusammenhang mit anderen Krebstherapien genutzt, z.B. mit Operation und Chemotherapie, um auch die letzten verbliebenen Krebszellen zu erwischen. Somit ist Strahlentherapie eine zentrale Methode bei der Krebsbekämpfung. 

Im Gegensatz zur Chemotherapie wirkt die Strahlentherapie lokal, nämlich jeweils im Radius des Bestrahlungsfeldes. Insofern kann sie bei manchen Krebsarten als alleinige Krebstherapie genutzt werden, wenn der Krebs sich bisher nur an einer Stelle ausgebreitet hat, z.B. bei Prostatakrebs.

In der Therapie wird eine hochenergetische Strahlung eingesetzt, die auf die Tumore ausgerichtet wird. Dabei soll die Strahlung im Erbgut der Zellen eine Veränderung herbeiführen, wodurch die Zellen sterben. 

Dies geht immer nur, wenn sich die Zellen gerade in einem bestimmten Zyklus befinden. Aus diesem Grund findet die Strahlentherapie in mehreren Sitzungen, meist über 4 bis 8 Wochen verteilt, an jeweils fünf Tagen, ab. 

Stammzelltransplantation

Diese Krebstherapie wird insbesondere bei der Behandlung von Blutkrebs, insbesondere Leukämie, eingesetzt.

Zunächst wird eine hochdosierte Chemotherapie durchgeführt mit dem Ziel, die Stammzellen im Knochenmark zu zerstören. Im zweiten Schritt werden neue, gesunde Stammzellen von einem Spender zugeführt, welche sich dann im Knochenmark ansiedeln und frische Blutzellen bilden sollen.

Die Stammzelltransplantation wird eigentlich nur eingesetzt, wenn andere Therapieformen nicht erfolgreich waren oder ein Rückfall droht. Die Methode ist sehr anstrengend, aufwändig und risikobehaftet.

krebstherapien

Neue Krebstherapien

Immuntherapie

Ziel der Immuntherapie ist es, das körpereigene Immunsystem so zu beeinflussen, dass es sich selbst gegen die Krebszellen wehrt. In den letzten Jahren konnte diese neue Therapieform bereits einige Erfolge bei der Behandlung von schwarzem Hautkrebs, Lungenkrebs, Nierenkrebs und Blasenkrebs verbuchen.

Aktuell sind zwei Formen der Immuntherapie gängig: die Immuntherapie mit Checkpoint-Inhibitoten und mit CAR-T-Zellen

  • Mit der Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren werden Erkrankte in einem fortgeschrittenen Krebsstadium behandelt, auch in Kombination mit Chemotherapie oder einer zielgerichteten Therapieform. Aktuell wird noch viel zu dieser Therapieform geforscht.
  • Die CAR-T-Zell-Therapie wird bisher nur für wenige Krebsarten eingesetzt, z.B. Blutkrebs oder Krebsarten des Lymphsystems. Bisher ist die Therapieform sehr aufwändig, da sie speziell auf die Patient:in abgestimmt werden muss.

Zudem zählt auch das Thema Impfen gegen Krebs zur Immuntherapie. Dabei sollen schädigende Zellen vom Immunsystem erkannt und direkt bekämpft werden. Erfolgreich läuft das bereits mit der HPV-Impfung (humane Papillomviren).

Ebenso zählt die Antikörpertherapie als eine Form der Immuntherapie.

Antikörpertherapie

Bei der Antikörpertherapie spricht man auch von einer zielgerichteten Therapie. Denn im Gegensatz zur Chemotherapie, greift die Therapie nur bestimmte Merkmale der Tumorzellen an, anstatt die gesamten Zellen zu zerstören. Ziel ist es, das Wachstum der Krebszellen zu stoppen. Vorteil der Antikörpertherapie ist daher auch, dass sie wenige Nebenwirkungen, wie z.B. Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen hat, da die gesunden Zellen nicht auch angegriffen werden.

Die Antikörper werden als Medikament in Form von Infusionen oder Spritzen bei der Behandlung verschiedener Krebsarten verabreicht, z.B. Leukämie, Brustkrebs, Magenkrebs, Lungenkrebs, bei Tumoren an Eierstöcken, Gebärmutterleiter- und hals. Außerdem auch bei schwarzem Hautkrebs sowie Darmkrebs. In der Krebsbehandlung wird die Antikörpertherapie häufig in Kombination mit Bestrahlung und Chemotherapie angewandt.

Hyperthermie

Bei der Behandlung mit Hyperthermie, also durch Überwärmung, werden Körperbereiche für eine gewisse Zeit über 43 Grad gebracht. Dazu werden elektromagnetische Wellen eingesetzt.

Die Hyperthermie-Behandlung dient zur Ergänzung von anderen Krebstherapien, insbesondere Chemo- und Strahlentherapie. Sie kommt z.B. bei inoperablen Tumoren und fortgeschrittenen Krebsstadien zur Anwendung. Sie hilft dabei, die Tumorzellen zu stressen und somit für weitere Behandlungen empfänglicher zu machen.

Bisher ist die Hyperthermie noch kein Standardverfahren der Krebsbehandlung und wird noch weiter erforscht.

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Palliativmedizin

Im Fokus der palliativen Krebstherapie steht die Erhaltung der Lebensqualität des Patienten und die Linderung von Schmerzen und Leiden, wenn eine Heilung ausgeschlossen wird. 

Auch kann es Ziel sein, den Krankheitsverlauf zu entschleunigen und zu stabilisieren.

Die Palliativversorgung kann unterschiedlich lang dauern und muss nicht direkt ein unmittelbares Sterben zur Folge haben.

Patient:innen können die palliative Begleitung stationär oder ambulant nutzen. Auch können sie auf der Palliativstation eines Krankenhauses betreut werden, im Hospiz oder durch einen Ambulanzdienst zu Hause betreut werden.

FAQ

Was gibt es für Krebstherapien?

Je nach Krebsart, Krankheitsstadium und Gesundheitszustand können Ärzt:innen auf eine Bandbreite von Krebstherapien zugreifen – von Operation, Chemotherapie, Strahlen-, Immun-, Antikörpertherapie bis Palliativmedizin. Die Forschung ist stetig daran neue heilende Methoden zu finden, die Therapien zielgerichtet auszuführen und durch schonende Maßnahmen zu ergänzen.

Was ist die Alternative zur Chemotherapie?

Dazu gibt es verschiedene Ansätze und muss je nach Krankheitsfall auch individuell von den Onkologen betrachtet werden. Die Krebsforschung entwickelt stetig neue Ansätze weiter. Außerdem gibt es alternative Krebstherapien, z.B durch Misteltherapie, Methadon und eher unkonventionelle Behandlungsmethoden. Letztlich sollte man zusammen mit einem Arzt und Spezialisten entscheiden, welche Therapieart im spezifischen Fall die besten Heilungschancen verspricht.

Was sind moderne Krebstherapien?

Aktuell geht der Trend in Richtung zielgerichtete und personalisierte Krebstherapien. Dabei wird der individuelle Patient mit seiner gesundheitlichen Vorgeschichte sowie allgemeinen körperlichen Verfassung in den Fokus genommen. Außerdem werden die Behandlungen auf den Tumor zugeschnitten, sodass Nebenwirkungen weiter reduziert werden können.

Dabei ist z.B. die Virotherapie eine moderne, zielgerichtete Maßnahme zur Heilung von fortgeschrittenen Krebserkrankungen.

Was ist eine Krebsversicherung?

Die Krebsversicherung zahlt bei einer Krebsdiagnose eine vorher festgelegte Summe einmalig aus. Mit diesem Geld lassen sich beispielsweise Fixkosten decken, aber auch zusätzliche Krebstherapien und individuelle Gesundheitsleistungen im Krankheitsfall bezahlen. Berechne jetzt deinen individuellen Beitrag zur Krebsversicherung.

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