Welches Endalter bei der BU angeben?
Welches Endalter solltest du bei der BU angeben? 65 oder 67 Jahre? Wir erläutern im Beitrag, welches Endalter bei der Berufsunfähigkeitsversicherung sinnvoll ist und welche Auswirkungen dies auf die BU hat.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ist das Endalter bei der BU wichtig?
- Wie lange sollte die BU gehen?
- Kann ich die BU-Laufzeit später ändern?
- Welches Endalter ist sinnvoll für die BU?
- FAQ
Warum ist das Endalter bei der BU wichtig?
Wenn du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen willst, dann wirst du über die Frage stoßen: bis zu welchem Alter soll die BU laufen? Dabei gibt das Endalter an, bis wann du eine Berufsunfähigkeitsrente erhalten würdest. Und so lange wirst du monatlich auch Beiträge einzahlen.
Die Höhe der BU-Beiträge sind abhängig vom Endalter. Mit steigendem Alter erhöht sich das Risiko, berufsunfähig zu werden. Der Altersdurchschnitt für Berufsunfähigkeit liegt bei 47 Jahren (Stand: 2017). Daher sind die Beiträge mit einem höheren Endalter als z.B. 67 Jahren, auch höher als Verträge, die mit 56 Jahren enden.
Hier mal ein Beispiel:
Jonas hat eine BU bei Getsurance mit dem Endalter 58 Jahre abgeschlossen (1000€ Rente). Dafür zahlt er monatlich 21,11 Euro.
Laura hat auch eine BU bei Getsurance, alle Eingaben sind mit denen von Jonas exakt dieselben, nur hat sie das Endalter 67 Jahre gewählt. Daher zahlt sie 48,90 Euro pro Monat für ihre BU.
Der Vertrag von Jonas ist also viel günstiger als der von Laura. Aber was heißt das im Ernstfall, nämlich wenn sie berufsunfähig werden?
Wie lange sollte die BU gehen?
Die oberste Grenze ist 67 für den BU Vertrag, also das Alter zum offiziellen Renteneintritt in Deutschland. Die niedrigste Grenze ist 55 Jahre. Und hier zeigt sich bereits, was du beim Wählen des Endalters beachtet solltest.
Beispiele:
Endalter vor 67: Jonas hat ein Endalter von 58 Jahren gewählt. Jetzt wird er z.B. mit 55 Jahren berufsunfähig. In diesem Fall erhält er seine BU-Rente auch nur, bis er 58 Jahre alt wird. Bis zum Regelrentenalter sind dann noch neun Jahre übrig. Diese Zwischenzeit muss Jonas irgendwie finanziell überbrücken, da er noch keinen Anspruch auf Altersrente hat. Er hat also eine große finanzielle Lücke.
Endalter 67 Jahre, wie Laura: Sollte sie mit 55 Jahren berufsunfähig werden, dann erhält Laura bis 67 auch die BU-Rente. Danach bekommt sie die reguläre Rente. D.h. sie hat keine Lücke beim Einkommen.
Kann ich die BU-Laufzeit später ändern?
Einmal für ein Endalter bei der BU-Versicherung entschieden, ist es nicht so einfach, das Endalter anzupassen. In der Regel musst du dann eine neue BU-Versicherung abschließen, um die längere Laufzeit zu haben. Das hat aber verschiedene Grenzen und Nachteile.
Zum einen kannst du eine BU bei den meisten Versicherern nur bis max. 55 Jahren abschließen, danach ist es nur bei wenigen Anbietern bis ca. 59 Jahren möglich.
Beim Neuabschluss einer BU bekommst du neue Konditionen, vielleicht musst du eine neue Gesundheitsprüfung machen und bist vermutlich schon älter. Das alles zieht höhere Beträge mit sich.
Tabelle: Einfluss des Alters bei Abschluss einer BU mit gleichbleibenden Parametern, wie BU-Rente, Laufzeit, Einkommen, Gesundheitsstand
Alter bei Abschluss | Beitrag |
18 Jahre | 23,56€ |
25 Jahre | 27,50€ |
35 Jahre | 35,01€ |
45 Jahre | 46,54€ |
55 Jahre | 58,41€ |
Welches Endalter ist sinnvoll für die BU?
Du hast ja bereits erfahren, dass ein Endalter mit 67 Jahren am sinnvollsten für das Laufzeitende der BU ist. Denn so hast du im Leistungsfall keine Lücke zwischen BU- und Altersrente. Allerdings sind dann die Beiträge auch etwas höher als bei einer kürzeren Laufzeit. Daher überlegst du evtl., den Rentenbetrag nach unten anzupassen.
Hierbei gilt es zu bedenken: Bei der BU-Rente solltest du nicht sparen. Es empfiehlt sich 70-80% des bisherigen Nettoeinkommens als BU-Rente einzuplanen. Verdienst du aktuell z.B. 2500€ netto/ Monat, solltest du eine BU-Rente von mind. 1750€ abschließen.
Willst du also bei der BU sparen, dann suche dir den passenden Versicherer aus – aber spare nicht am Endalter oder der BU-Rente.
FAQ
Bis zu welchem Alter kann man eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Das höchstmögliche Endalter bei der Berufsunfähigkeitsversicherung ist 67 Jahre, wenn du heute eine BU abschließt, also bis zum regulären Renteneintritt.
Was passiert mit der BU bei Renteneintritt?
Es gibt zwei Fälle: Hast du eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen und bist auch berufsunfähig geworden, dann erhältst du deine BU-Rente bis zum Ende der geplanten Laufzeit, je nachdem, welches Endalter du angegeben hast.
Bist du nicht berufsunfähig geworden, dann läuft die BU Versicherung aus und deine Beitragszahlung endet mit der geplanten Laufzeit, beispielsweise mit 67 Jahren, wenn du in Rente gehst. Deine Beiträge bekommst du allerdings nicht zurück.
Wie lange wird die Berufsunfähigkeitsrente gezahlt?
Die Berufsunfähigkeitsrente wird bis zum angegebenen Endalter, welches du bei Abschluss der Versicherung angegeben hast, gezahlt. Im Höchstfall bis 67 Jahre.
Hast du also beispielsweise eine BU mit 27 Jahren abgeschlossen, wirst mit 41 Jahren berufsunfähig und dein Laufzeitende ist 67 Jahre, dann bekommst du 26 Jahre lang die BU-Rente.
Wird eine Berufsunfähigkeitsversicherung nach Ablauf ausgezahlt?
Nein, die Berufsunfähigkeitsversicherungen, wie die von Getsurance, wird nach Ablauf nicht ausgezahlt, wie z.B. eine Lebensversicherung. Daher spricht man auch von einer Risikoversicherung, z.B. wie bei einer KFZ-Versicherung. Bei dieser sicherst du dein Auto für einen möglichen Schadensfall ab. Mit der BU sicherst du deine Arbeitskraft bzw. dein Einkommen für einen möglichen Schaden (Ausfall deiner Arbeitsfähigkeit) ab.
Alternativ gibt es auch kapitalbildende Berufsunfähigkeitsversicherungen, diese zahlen dem Versicherten am Ende der Laufzeit einen angesparten Betrag zurück. Sie kosten aber deutlich mehr Prämie pro Monat und für den kapitalbildenden Teil werden hohe Vertriebskosten berechnet. Es ist in der Regel für dich deutlich vorteilhafter, wenn du den Sparanteil selber zurücklegst und bspw. in ETFs investierst. Solltest du in der Zwischenzeit dringend Geld benötigen, kannst du die ETFs zur Not verkaufen.