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Rauchen und Krebs – das solltest du wissen

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Dass Rauchen Krebs begünstigen kann, ist inzwischen allgemein bekannt: Die Aufklärung in diesem Bereich trägt Früchte, die Raucherzahlen unter Jüngeren gehen zurück. Wie genau der Tabakkonsum allerdings mit der Erkrankung zusammenhängt, wissen nicht alle. Wir haben die wichtigsten Zahlen und Daten für dich und beantworten die am häufigsten gestellten Fragen zu diesem komplexen Thema.

Inhaltsverzeichnis

  1. Rauchen schadet der Gesundheit
  2. Lungenkrebs: Ursachen und Risikofaktoren
  3. Rauchen während einer Krebserkrankung
  4. Über die Auswirkungen des Rauchens ist heute viel mehr bekannt
  5. Versicherungsschutz für Raucher
  6. FAQ: Rauchen und Krebs

Rauchen schadet der Gesundheit

Tabakrauch enthält viele verschiedene Gifte, die den ganzen Körper schädigen können. Rauchen ist nicht nur mit Abstand der größte Risikofaktor für Krebs, sondern auch für viele weitere Erkrankungen – vor allem solche des Herzens und des Kreislaufs. Schlaganfälle und Herzinfarkte treten unter Raucher:innen doppelt so oft auf wie unter Nichtraucher:innen. Expert:innen gehen aktuell davon aus, dass jede zweite Person, die gewohnheitsmäßig raucht, an den Folgen des Tabakkonsums sterben wird.

Rauchen kostet viel Lebenszeit: 

  • Männer, die mehr als zehn Zigaretten pro Tag konsumieren, sterben im Schnitt neuneinhalb Jahre früher als Nichtraucher. 
  • Frauen, die mehr als zehn Zigaretten am Tag konsumieren, sterben im Schnitt siebeneinhalb Jahre früher als Nichtraucherinnen.
  • Bei einem Konsum von unter zehn Zigaretten am Tag sind es immer noch fünf Jahre, die im Durchschnitt verloren gehen.

Das Risiko, an den Folgen des Rauchens zu sterben, ist umso höher, je früher die Betreffenden mit dem Konsum begonnen und je länger sie ihn durchgehalten haben.

In den Industrieländern ist das Rauchen die häufigste Einzelursache für Krebs. Anders als viele Raucher:innen denken, begünstigt Tabakkonsum nicht nur Lungenkrebs, sondern auch viele andere Krebsarten, etwa:

  • Mundhöhlenkrebs
  • Kehlkopfkrebs
  • Speiseröhrenkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskrebs)
  • Nierenkrebs
  • Harnblasenkrebs
  • Gebärmutterkrebs
  • Brustkrebs
  • Knochenmarkkrebs
  • Dickdarmkrebs

Die drei erstgenannten Krebsarten betreffen mit Mundhöhle, Kehlkopf und Speiseröhre Organe, die direkt mit dem Rauch in Berührung kommen. Sie sind zu 90 Prozent auf das Rauchen zurückzuführen, wie die Krebsgesellschaft erklärt. Bei den anderen Krebserkrankungen ist es immer noch ein Drittel, das überwiegend vom Tabakkonsum ausgelöst wird. Rauchen ist also bei weitem der größte Risikofaktor für eine Krebserkrankung.

Achtung: Raucher:innen sterben doppelt so häufig an einer Krebserkrankung wie Nichtraucher:innen!

E-Zigaretten sind ebenfalls schädlich

E-Zigaretten sind für viele Raucher:innen das Mittel der Wahl, um von Zigaretten wegzukommen. Beim Genuss einer E-Zigarette atmest du Aerosol ein, also einen Dampf. Allerdings ist auch er nicht unschädlich. Dieser Dampf enthält außer dem Nikotin mehrere giftige und krebserregende Stoffe wie Acetaldehyd und Formaldehyd.

Lungenkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Entstehen genetische Schäden in Zellen, repariert der Körper sie im Normalfall. Sind die Schäden allerdings so groß oder entwickeln sie sich so rasch weiter, dass die Reparatur nicht mehr gelingt, entstehen Krebszellen. Im Falle von Lungenkrebs gibt es mehrere Faktoren, die für die Entstehung der Krankheit zusammenspielen:

  • genetische Veranlagung
  • Umweltgifte (etwa Giftstoffe am Arbeitsplatz wie Asbest, Nickel, Radon, Uran oder Chrom, Schadstoffbelastung der Luft etc.)
  • Tabakkonsum (auch durch Passivrauchen, wie das DKFZ erklärt, und E-Zigaretten)
  • bestimmte Infektionen (zum Beispiel Tuberkulose)
  • diverse chronische Erkrankungen (etwa die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD, mehrere Viruserkrankungen wie Herpes Zoster oder HPV)

Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, wird nicht nur durch den Konsum von Zigaretten, sondern auch von Pfeife, Zigarre und Zigarillo erhöht. Krebs zu bekommen oder nicht zu bekommen, ist also keine reine Glückssache, wie eine Gesundheitsreferentin der Organisation Cancer Research UK betont: Ein Rauchstopp, Bewegung und gesunde Ernährung verbessern die Chancen beträchtlich, gesund zu bleiben.

Es bekommen längst nicht alle Raucher:innen Lungenkrebs. Allerdings ist das Risiko bei Raucher:innen gegenüber Nichtraucher:innen im Durchschnitt um das Siebenfache erhöht. Es steigt zudem mit der Dauer und Intensität des Konsums: Tabakkonsument:innen, die zwei Jahrzehnte lang jeden Tag über 20 Zigaretten rauchen, entwickeln 20-mal häufiger ein Bronchialkarzinom als Menschen, die nie geraucht haben.

Rauchen während einer Krebserkrankung

Laut einer US-amerikanischen Studie gibt nur ein Drittel der Rauchenden den Tabakkonsum im Falle einer Krebsdiagnose auf. Die Entscheidung hängt in vielen Fällen auch vom Bildungsstand und vom Einkommen ab. Je jünger die Betroffenen sind, desto geringer ist offenbar die Bereitschaft, auf den Tabakkonsum zu verzichten.

Rauchen während einer Krebserkrankung hat extrem schädliche Auswirkungen und vermindert die Heilungschancen:

  • Die Abwehrkräfte, die der Körper gerade dringend im Kampf gegen die Krankheit braucht, werden beeinträchtigt.
  • Die Chemotherapie und andere Behandlungsmaßnahmen schlagen weniger gut an als bei Nichtraucher:innen.
  • Das Rauchen erhöht das Risiko, an einem Zweittumor zu erkranken.

Im Falle einer Krebserkrankung solltest du also dringend den Tabakkonsum einstellen, um deine Gesundung voranzutreiben.

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Über die Auswirkungen des Rauchens ist heute viel mehr bekannt

Lange Zeit wurden die negativen Auswirkungen des Rauchens verschwiegen – die Werbung setzte stets auf ein Gefühl von Freiheit, Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit. Speziell in der Kriegs- und Nachkriegszeit richtete die Tabakwerbung sich an Frauen, die hier viele ungewohnte Aufgaben hatten übernehmen müssen und die eigene Arbeit als emanzipatorischen Akt begriffen. Während die Zahl der rauchenden Männer langsam im Sinken begriffen war, stieg die Zahl der Raucherinnen an. Die Auswirkungen zeigen sich noch heute: Die Zahl der Männer, die an Lungenkrebs sterben, sinkt, während die der Frauen ansteigt – die Auswirkungen des Tabakkonsums zeigen sich in vielen Fällen erst Jahrzehnte später.

Nach den 1970er-Jahren wurde deutlich, wie gesundheitsschädlich das Rauchen tatsächlich ist und wie entscheidend es das Krebsrisiko erhöht. Allerdings war die Lobby stark und der Kampf gegen das falsche Image des Tabakkonsums dauerte lange und war zäh.

Inzwischen gibt es Aufklärungskampagnen, Werbeverbote und die Verpflichtung zu Warnhinweisen auf allen Tabakprodukten. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind sichtbar und erfreulich: Vor allem unter Jüngeren gilt Rauchen als nicht mehr en vogue.

krebs und rauchen

Versicherungsschutz für Raucher

Möchtest du zum Beispiel eine Lebensversicherung abschließen, bekommst du einige Gesundheitsfragen gestellt. Es sind nicht viele und du musst darüber hinaus auch nicht ins Detail gehen, doch die Frage nach dem Rauchen wird eigentlich immer gestellt. Das liegt darin begründet, dass die gesundheitlichen Risiken durch das Rauchen unverhältnismäßig stark ansteigen. Bei manchen Versicherungsgesellschaften zahlen Raucher:innen teilweise einen Aufschlag von bis zu 200 Prozent, etwa bei Lebensversicherungen.

Wann jemand als Nichtraucher:in gilt, kann von Versicherung zu Versicherung unterschiedlich geregelt sein. Oft verlangen die Gesellschaften, dass jemand mindestens ein Jahr lang nicht mehr geraucht hat, um als Nichtraucher:in durchzugehen.

Kommt es zum Leistungsfall, prüfen die Versicherungen zum Teil, ob der oder die Betroffene tatsächlich nicht geraucht hat. Das ist möglich durch verschiedene Vorgehensweisen, etwa:

  • den Haartest
  • den Urintest
  • den Bluttest
  • den Speicheltest

Zeigt sich hier, dass die Angabe „Nichtraucher:in“ nicht der Wirklichkeit entsprochen hat, geht der oder die Betroffene zwar nicht leer aus, die Versicherungen sind jedoch berechtigt, eine reduzierte Leistung auszuzahlen.  Daher ist es besser, hier bei der Wahrheit zu bleiben, selbst wenn die Beiträge höher ausfallen. Fängst du nach Abschluss der Versicherung mit dem Rauchen an, musst du im Normalfall Bescheid geben.

Es müssen aber nicht immer Tests sein – Versicherungsgesellschaften haben auch andere Möglichkeiten, sich darüber zu informieren, ob du geraucht hast oder nicht. Beispielsweise kann geprüft werden, ob in Krankenakten Nikotinkonsum schriftlich festgehalten wurde.

Möchtest du dich ganz gezielt für den Krebsfall absichern, kannst du das mit der Getsurance Krebsversicherung tun: Diese zahlt unmittelbar nach der Diagnose, damit du dir um die Kosten der Erkrankung keine Sorgen machen musst. Denn im Krankheitsfall fällt in den meisten Fällen das bisherige Einkommen weg und durch Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte, Medikamente oder Reha entstehen gleichzeitig zusätzliche Kosten. Von der Krebsversicherung gibt es im Krankheitsfall eine einmalige Zahlung, die finanzielle Unterstützung für diese schwierige Zeit bietet.

FAQ: Rauchen und Krebs

Wann verursacht Rauchen Krebs?

Ob und wann Raucher:innen Krebs bekommen, hängt von vielen verschiedenen Punkten ab: Die Häufigkeit, die Dauer, die Tiefe der Inhalation sowie die individuelle physische Verfassung spielen jeweils eine Rolle. Eine allgemein gültige Zahl oder ein Zeitpunkt lässt sich daher nicht angeben. Allerdings gibt es gut erforschte Risikobeschreibungen: Menschen, die über zwei Jahrzehnte hinweg täglich mehr als 20 Zigaretten rauchen, bekommen 20-mal häufiger ein Bronchialkarzinom als Nichtraucher. Mundhöhlenkrebs, Kehlkopfkrebs und Lungenkrebs werden in 90 Prozent aller Fälle durch Tabakrauch ausgelöst.

Was passiert, wenn man Krebs hat und raucht?

Manche Raucher:innen können auch nach einer Krebsdiagnose das Rauchen nicht lassen. Das verschlechtert allerdings die Chancen auf eine Heilung: Die Abwehrkräfte, die gerade wirklich viel zu tun haben, werden zusätzlich geschwächt. Chemotherapie und andere Therapiemaßnahmen haben weniger Erfolg als bei Nichtrauchern. Zudem ist das Risiko erhöht, dass ein Zweittumor auftritt.

Warum bekommt nicht jeder Raucher Krebs?

Ob jemand Krebs bekommt oder nicht, hängt von einem Zusammenspiel verschiedener Faktoren ab. Krebszellen sind mutierte Körperzellen, und ob eine Mutation auftritt und bösartig wird, unterliegt dem Einfluss unterschiedlichster Punkte: Die genetische Disposition spielt eine Rolle, die Ernährung, das Körpergewicht, die Fitness und eben auch Giftstoffe wie Tabakrauch. Allerdings gehen Experten davon aus, dass ungefähr jede vierte bis fünfte Tumorerkrankung auf Tabakrauch zurückzuführen ist – es handelt sich also bei Weitem um den größten Risikofaktor.

Wann gilt man aus Sicht einer Versicherung als (Nicht-)Raucher?

Versicherungen können hier unterschiedliche Regelungen festlegen. Bei den meisten Versicherungen gilt allerdings als Nichtraucher:in, wer in den letzten 12 Monaten keinen Tabak konsumiert hat. Zudem solltest du deinen Vertrag gründlich studieren, wenn du ihn als Nichtraucher:in abgeschlossen und danach mit dem Rauchen begonnen hast: Es kann sein, dass du verpflichtet bist, dies bei der Versicherung zu melden. Wahrscheinlich steigen deine Beiträge dann, aber du bleibst weiterhin versichert. Andernfalls (oder wenn du von vornherein fälschlich angibst, nicht zu rauchen) ist es wahrscheinlich, dass die Versicherung nicht zahlt.

Wie viele Zigaretten am Tag sind unbedenklich?

Zigaretten sind immer schädlich – selbst eine Zigarette am Tag steigert dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Diese treten bei Raucher:innen noch weit häufiger auf als Lungenkrebs. Alle Zigaretten enthalten Giftstoffe, die im Körper zirkulieren, und der Rauch jeder Zigarette legt sich auf das Lungengewebe.

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