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Welche Ver­siche­rung­en braucht man?

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In Deutsch­land gibt es eine fast unüber­schaubare Vielfalt an Ver­siche­rungspro­dukten, weshalb sich viele Men­schen fragen: “Welche Ver­siche­rungen braucht man wirklich?” Schließlich versprechen alle Produkte, dein Leben ein wenig sorgen­freier zu machen. Wir weisen dir den Weg durch den Ver­siche­rungs­dschungel und sagen dir, welche Ver­siche­rungen du unbedingt haben solltest und auf welche du verzichten kannst.

Das musst du wissen:
  • Auf eine private Haft­pflicht­ver­siche­rung und eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung solltest du auf keinen Fall verzichten, da sie im Ernstfall deine finanzielle Existenz absichern. Die Kranken­versiche­rung ist gesetzlich sowieso vorgeschrieben.
  • Andere Produkte wie eine Rechts­schutz- oder Haus­rat­versiche­rung können nützlich sein, sind jedoch kein Muss.
  • Welche Ver­siche­rungen du noch brauchst, hängt von deinem indivi­duellen Lebens­stil ab. Ein Auto­fahrer bei­spiels­weise sollte sich gegen andere Risiken ab­sichern als ein leidenschaftlicher Rennradfahrer.

Welche Versiche­rungen man unbedingt braucht

Auch wenn der Ver­siche­rungs­markt auf den ersten Blick groß und schwer über­schaubar wirkt: Die Ver­siche­rungen, welche du unbedingt brauchst, kannst du an drei Fingern abzählen.

1) Kranken­versiche­rung

Sie ist die wichtigste Ver­siche­rung und an ihr führt auch kein Weg vorbei, da in Deutsch­land für jeden Menschen Ver­siche­rungs­pflicht besteht. Eine Kranken­versiche­rung bezahlt dir sowohl notwendige medi­zinische Behand­lungen als auch Vor­sorgeuntersuchungen, die Krankheiten vorbeugen sollen. Ähnlich wie bei der Privat­haft­pflicht genießt du auch hier in jungen Jahren den Schutz deiner Eltern, so lange du studierst oder dich in einer Ausbildung befindest.

Doch spätes­tens nach deinem 25. Geburts­tag brauchst du auf jeden Fall eine eigene Kranken­versiche­rung. In der Regel musst du dabei einer der gesetz­lichen Kranken­kassen beitreten. Bestimmte Berufs­gruppen, wie Beamte oder Selbst­ständige, können sich jedoch von der Ver­siche­rungs­pflicht in den gesetzlichen Kassen befreien lassen und statt­dessen eine private Kranken­versiche­rung wählen. So eine Befreiung ist jedoch auch anderen Menschen in bestimmten Situationen möglich, zum Beispiel dann, wenn sie ein Studium beginnen. Bei einer privaten Versiche­rung kannst du Verträge mit um­fang­reicheren Leist­ungen wählen, als sie die gesetz­lichen Versiche­rungen anbieten. Sie kosten jedoch auch mehr und wenn du dich einmal für eine private Versiche­rung entschieden hast, ist es meist schwer, dich später wieder gesetzlich versichern zu lassen. Überlege dir diesen Schritt also gut!

2) Private Haft­pflicht­versiche­rung

Wenn du dich fragst: “Welche Ver­siche­rung braucht man wirklich unbedingt?”, können wir klar sagen: Eine private Haft­pflicht­versiche­rung (PHV) braucht jedermann! Doch was ist das genau?

Es ist schnell passiert, dass du das Eigentum einer anderen Person unbeab­sichtigt schädigst. Da reicht es schon aus, dass du gegen den Fernseher eines Bekannten läufst und diesen dabei umwirfst. Und schon kann die geschädigte Person von dir Scha­dens­ersatz fordern. Gerade bei einem Per­sonen­schaden können die Kosten sehr hoch werden, wenn du nicht nur die Behandlungskosten, sondern auch noch ein Schmerzens­geld zahlen musst.

Dies kann in schweren Fällen deine finan­zielle Existenz bedrohen. Eine Privat­haft­pflicht springt in diesem Fall ein und zahlt den Schadens­ersatz. Darum ist diese Versicherung so bedeutend – und das Beste dabei ist: Sie ist sehr günstig zu bekommen! Schon ab fünf Euro im Monat kannst du dich gegen teure Schadens­ersatz­forde­rungen wappnen.

Solange du dich noch in der ersten Berufs­ausbildung beziehungs­weise deinem ersten Studium befindest, schützt dich noch die Familien­haft­pflicht­versiche­rung deiner Eltern. Dies ist allerdings nur bis zu einem be­stimm­ten Alter der Fall, meist bis zum 25. oder 30. Geburtstag. Also frag sicher­heits­halber bei deinen Eltern nach, bis zu welchem Alter bei deren Versiche­rung noch die Kinder versichert sind!

3) Berufs­unfähig­keits­versiche­rung

Eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung (BU) ist die dritte Absiche­rung, die du unbedingt haben solltest. Warum braucht man eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung? Es kann sein, dass du eines Tages nach einem Unfall oder einer schweren Krank­heit deinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Immerhin wird jeder vierte Deutsche im Laufe seines Lebens berufsunfähig. Das liegt zum großen Teil an Nerven­krank­heiten wie Depres­sionen, aber auch an Erkran­kungen des Skeletts oder Tumoren. In so einem Fall geht dir dein bisheriges Ein­kommen verloren. Vom Staat erhältst du erst dann eine Erwerbs­minde­rungs­rente, wenn du gar keiner Arbeit mehr nachgehen kannst und lange genug in die Renten­versicherung eingezahlt hast. Und die fällt auch nicht sehr üppig aus. Hast du jedoch eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung abgeschlossen, zahlt dir diese eine Rente aus, die du zuvor im Ver­siche­rungs­ver­trag vereinbart hast. Damit kannst du den Ein­kommens­verlust ausgleichen. Die Kosten für eine BU hängen meistens von deinem Alter, Beruf, Vorer­krankungen, Hobbys und dem Umfang der BU-Rente ab. Deshalb lohnt es sich, eine BU bereits in jungen Jahren abzuschließen!

Es kann sein, dass du bei manchen Anbietern wegen eines risiko­reichen Berufes zu hohe Beiträge für die BU zahlen musst oder wegen Vorer­krankungen gar keinen Ver­siche­rungs­schutz erhältst. Dann ist die inno­vative Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung Get­surance Job für dich inter­essant. Sie erhältst du auch mit Vor­erkran­kungen.

Welche Versiche­rungen braucht man, wenn man gar keine – bezahlbare – BU erhält? In dem Fall werden oft fol­gende Alte­rnativen em­pfoh­len, die jedoch eine BU nicht er­setzen können:

  • Eine Erwerbs­unfähig­keits­versiche­rung (EU) zahlt dir dann eine Rente aus, wenn du gar keinem Beruf mehr nach­gehen kannst. Du kannst sie auch mit einem risiko­reichen Job rela­tiv gün­stig ab­schlie­ßen.
  • Die Grund­fähig­keits­versiche­rung zahlt dir dann Leis­tungen aus, falls du eine grund­­legende Fähig­keit wie Gehen, Sehen oder Heben ver­lierst. Sie eignet sich even­tuell dann, wenn du eine psy­chi­sche Vor­er­kran­kung hattest und des­halb keine BU oder EU er­hal­ten kannst.
  • Eine Dread Disease-Versiche­rung zahlt dir wie­derum dann Geld, wenn du an einer schwe­ren Krank­heit wie Krebs lei­dest oder bei­spiels­­weise einen Schlag­­anfall hattest. Auch durch solche Krank­heiten kannst du eines Tages berufs­unfähig werden. Beson­ders gün­stig ist in die­sem Bereich die Krebsver­siche­rung von Get­surance.

Welche Versiche­rungen braucht man nicht unbe­dingt, obwohl sie nützlich sein können?

Private Renten­versiche­rung

Du hast bestimmt schon davon gehört, dass die gesetzliche Renten­versiche­rung deiner Generation nur noch einen Teil der Rente auszahlt, die deine Eltern oder Groß­eltern noch erhalten. Grund dafür ist, dass immer weniger junge, berufs­tätige Menschen immer mehr Rentner versorgen müssen. Deshalb solltest du zusätzlich Geld für eine private Alters­vorsorge zurücklegen, wenn du auch an deinem Lebens­abend einen gewissen Lebens­standard halten möchtest.

Du kannst dich dabei für eine Riester-Rente entscheiden. Dies ist eine private Alters­vorsorge, welche den Vorteil hat, dass der Staat dich dafür belohnt, wenn du selber fürs Alter vorsorgst. Sparst du mindes­tens 4 % deines Brutto­einkommens, so erhältst du entweder Zulagen oder du kannst deine gesparten Beiträge von der Steuer absetzen. Die Rendite, welche im Laufe der Zeit zu deinem einge­zahlten Geld hinzukommt, fällt bei einer Riester-Renten­versiche­rung jedoch recht gering aus. Deshalb kann es für dich attrak­tiver sein, die Riesterförderung für einen Fonds­spar­plan zu nutzen, der dir lang­fristig eine höhere Rendite beim Sparen bringt. Fürs Alter vorsorgen solltest du aber unbedingt, daran führt kein Weg vorbei!

Braucht man eine Lebens­versiche­rung?

Hast du deinen Partner fürs Leben gefunden? Bereichern Kinder dein Leben? Wenn du für eine Familie sorgst, machst du dir vielleicht Gedanken darum, dass dir eines Tages etwas zustoßen könnte und deine Familie finanziell auf der Strecke bleibt. Welche Versiche­rungen braucht man, um im Todes­fall Hinter­bliebene abzusichern? Dafür gibt es drei Arten von Lebens­ver­siche­rungen, von denen sich jedoch nur eine lohnt:

  • Risiko­lebens­versiche­rung: Hierbei erhält deine Familie im Ernst­fall eine Ver­siche­rungs­summe ausgezahlt, die du im Ver­trag fest­legen kannst. Wenn du dich um deine Familie sorgst und eine recht günstige Versiche­rung abschließen möchtest, empfehlen wir dir diese Form der Absiche­rung.
  • Kapital­lebens­versiche­rung: Hierbei werden deine Ver­siche­rungs­beiträge in Wertpapiere mit niedrigem Risiko angelegt. Sollte dir bis Ende der Vertrags­laufzeit nichts zustoßen, erhältst du deine Beiträge samt garantierten Zinsen zurück. Diese Zinsen fallen heutzutage jedoch so gering aus, dass du lieber einen Spar­vertrag und eine Risiko­lebens­versiche­rung getrennt voneinander abschließen solltest. Letztere hat deutlich niedrigere Beiträge als eine Kapital­lebens­versiche­rung – sie lohnt sich also nicht.
  • Fonds­gebundene Lebens­versiche­rung: Auch hier werden deine Beiträge angelegt, allerdings auf dem Aktienmarkt, wo du insgesamt höhere Renditen erhalten kannst. Dafür fallen bei fonds­gebundenen Ver­siche­rungen höhere Ver­waltungs­gebühren an. Außerdem verlierst du auch hier den Ver­siche­rungs­schutz, wenn du den Vertrag eines Tages kündigst, weil dir die Beiträge zu hoch werden. Die fonds­gebundene Lebens­versiche­rung ist also nicht empfehlenswert.

Wann eine Rechts­schutz­versiche­rung sinnvoll ist

In einen Rechtsstreit kannst du schneller verwickelt werden, als dir lieb ist. Da reicht es schon aus, wenn du etwas bei einem Online-Händler erworben hast und du deine sehnlich erwartete Ware nicht erhältst. Viele Leute schrecken davor zurück, für ihr Recht zu kämpfen, weil ihnen die Gebühren für den Anwalt zu hoch sind. Oder sie befürchten, dass sie einen Gerichts­prozess verlieren und für dessen ganze Kosten auf­kommen müssen. Mit einer Rechts­schutz­versiche­rung hingegen kannst du unbesorgt einen Anwalt um Rat bitten und eine Klage vor Gericht einreichen: Sie kommt für all diese Kosten auf und zahlt auch bei einer Niederlage die anfallenden Prozess­kosten.

Die Frage “Welche Versiche­rung braucht man unbedingt?” kann allerdings nicht mit der Rechts­schutz­versiche­rung beantwortet werden, da längst nicht jeder in eine Situation gerät, in der juris­tischer Beistand nötig wird. Daher musst du selbst entscheiden, ob du dich für einen eventuellen Rechts­streit absichern möchtest oder ob du auf diese Ver­siche­rung verzichtest.

Suchst du eine Rechts­schutz­versiche­rung, solltest du Folgendes bedenken: Es gibt nicht ein Produkt, dass sämtliche Rechts- und Lebens­bereiche abdeckt. Der Privat­rechts­schutz greift in vielen Bereichen des Alltags­lebens, von Schadens­ersatz­forde­rungen bis hin zu Aus­einander­setzungen mit Behörden. Gerätst du hingegen in einen Konflikt mit deinem Arbeit­geber, hilft dir in diesem Fall nur eine Ver­siche­rung, die auch einen Berufs­rechts­schutz umfasst. Auch Streitig­keiten, bei denen es um Miet- oder Ver­kehrs­recht geht, sind vom Privat­rechts­schutz ausge­nommen. Dafür gibt es eigene (Zusatz)­Ver­siche­rungen.

Haus­rat­versiche­rung

Hinter manchen Wänden verbirgt sich Wert­volles: Das muss nicht unbedingt teurer Schmuck oder gar Gold sein. Auch Fern­seher, Musik­anlagen und Laptops können viel Geld kosten, was bei einem Einbruch oder Haus­brand restlos verloren wäre. Welche Ver­siche­rungen sind wichtig, um sich für solche Horror­szenarien abzusichern? Dafür reicht ein einziges Produkt: die Haus­rat­versiche­rung. Sie kommt für alle Schäden und Verluste an beweg­lichen Gegen­ständen in deiner Wohnung auf, egal, ob sie durch Diebe ent­wendet werden oder Wasser­schäden zum Opfer fallen. Wenn du dich um dein Hab und Gut sorgst und deine Wert­gegen­stände im Ernst­fall nicht aus eigener Tasche ersetzen kannst, ist eine Haus­rat­versiche­rung eine sinnvolle Option für dich.

Welche Ver­siche­rungen braucht man in be­stimmten Lebens­situa­tionen?

Hier zeigen wir dir, welche Ver­siche­rungen nur für Personen in bestimmten Lebens­situa­tionen sinnvoll sind. Auch wenn wir dir zu manchen Ver­siche­rungen dringend raten: Du solltest dir deine Produkte gut überlegt aus­wählen, damit du nicht über­versichert wirst und mehr Geld in Ver­siche­rungen steckst, als notwendig ist.

Welche Ver­siche­rungen braucht man als Mieter oder Eigen­tümer?

Je nachdem, wie deine Wohn­situation aussieht, können für dich unter­schied­liche Ver­siche­rungen relevant sein. Als Mieter ist es möglich, dass du mit deinem Vermieter in Konflikt gerätst, weil er ungerecht­fertigter­weise deine Miete in die Höhe treibt oder dich sogar mit einer Kündi­gung aus der Wohnung werfen möchte. Möchtest du deshalb vor Gericht ziehen, kannst du leider nicht auf deinen Privat­rechts­schutz zählen. Hier brauchst du eine spezielle Mieter­rechts­schutz­versiche­rung, die du meist zum Basis­paket hinzubuchen kannst. Ein Muss ist diese Ver­siche­rung für Mieter jedoch nicht.

Was für eine Ver­siche­rung braucht man hingegen als Besitzer von Wohnungen und welche Ver­siche­rung braucht man für ein Haus? Während die Haus­rat­versiche­rung alles Beweg­liche im Inneren absichert, ist für das Gebäude an sich die Wohn­gebäude­versiche­rung zuständig. Sie erstattet Schäden am Haus, die bei­spiels­weise durch Feuer oder auch Hagel entstehen können. Die Haus- und Grund­besitzer­haft­pflicht sichert dich für den Fall ab, dass andere Personen auf deinem Grund­stück zu Schaden kommen, falls du dort nicht für aus­reichende Sicher­heit sorgst. Dies ist bei­spiels­weise dann der Fall, wenn du es im Winter versäumst, den Gehweg zu streuen, so dass ein Fuß­gänger dort ausrutscht und sich verletzt. Möchtest du selber ein Haus bauen? Als Auftrag­geber bist du dafür verant­wortlich, dass auf der Baustelle keine Unfälle passieren. Geschieht dennoch etwas, sichert dich die Bau­herren­haft­pflicht ab.

Welche Ver­siche­rungen braucht man als Selbst­ständiger?

Du hast den Schritt gewagt, deine Talente selber auf dem freien Markt zu verkaufen und bist nun beruflich selbst­ständig. Was deine Absiche­rung angeht, musst du jedoch einige Be­sonde­rheiten beachten, weil du dich in einer anderen Situation befindest als Ange­stellte. Wichtige Ver­siche­rungen für die Selbst­ständig­keit sind:

  • Berufs­unfähig­keits­versiche­rung: Nicht nur für Ange­stellte, sondern auch für Selbst­ständige ist sie sehr wichtig, da sie nicht nur Arbeit­nehmer, sondern alle Berufs­tätigen im Falle einer Berufs­unfähig­keit absichert.
  • Kranken­tage­geld: Nicht jede Krank­heit und jeder Unfall machen dich gleich berufs­unfähig. Sie können dich dennoch vorüber­gehend daran hindern, deiner Arbeit nach­zu­gehen. Als Selbst­ständiger musst du eine eigene Ver­siche­rung abschließen, wenn du ab sechs Wochen Krank­schreibung ein Kranken­tage­geld als Ersatz für dein fehlendes Ein­kommen erhalten möchtest.
  • Kranken­ver­siche­rung: Als Selbst­ständiger kannst du dich von der Ver­siche­rungs­pflicht in den gesetz­lichen Kranken­kassen befreien lassen und dich privat versichern. Dies hat Vor- und Nach­teile. Du solltest jedoch bedenken, dass es nur schwer möglich ist, wieder zu einer gesetz­lichen Kasse zurück­zukehren.
  • Private Alters­vorsorge: Wie deine Rente abge­sichert ist, hängt von deiner Berufs­gruppe ab. Für manche Berufs­gruppen – wie Ärzte oder Archi­tekten – gibt es eine eigene Ver­sorgungs­kasse ihrer Kammer, während andere Selbst­ständige keine Renten­ver­siche­rungs­pflicht haben. Sie müssen sich vollständig selber um ihre Alters­vorsorge kümmern.
  • Berufs­haft­pflicht­ver­siche­rung: Bei vielen selbst­ständigen Berufen kann es sein, dass du einen Kunden bei deiner Arbeit schädigst. Die Privat­haft­pflicht zahlt in solchen Fällen keinen Schadens­ersatz, weshalb du eine spezielle Berufs­haft­pflicht abschließen solltest.
  • Rechts­schutz­versiche­rung: Auch wenn es um Rechts­schutz geht, brauchst du als Selbst­ständiger eine eigene Ver­siche­rung, wenn du in einen Rechts­streit verwickelt wirst, der mit deiner Arbeit zu­sammen­hängt.

Welche Ver­siche­rungen braucht man fürs Ausland?

Zieht es dich bei deinen Reisen in ferne Länder außerhalb der Euro­päischen Union? Dann solltest du daran denken, dass die gesetz­liche Kranken­versiche­rung nicht einspringt, wenn du im Ausland krank wirst und ärztliche Behand­lung benötigst. Und Ärzte aus eigener Tasche zu bezahlen, kann teuer werden. Deshalb solltest du eine Auslands­reise­kranken­ver­siche­rung – oder auch Aus­lands­kranken­ver­siche­rung genannt – abschließen, welche medizinische Behand­lungen im Ausland finanziert. Sollte es nötig sein, dich zur Behand­lung zurück in die Heimat zu bringen, über­nimmt sie oft auch einen Kranken­rück­transport. Solche Ver­siche­rungen sind – je nach Leistungs­umfang – schon ab 10 Euro pro Jahr zu haben.

Weniger wichtige Ver­siche­rungen für Reise­lustige sind die Reise­rück­tritts­versiche­rung und die Reise­abbruch­versiche­rung. Sie lohnen sich erst dann, wenn du teurere Flüge oder Pau­schal­reisen buchst, so dass tatsäch­lich viel Geld verloren wäre, wenn du eine Reise nicht antreten kannst oder unter­wegs abbrechen musst.

Welche Ver­siche­rungen braucht man als Auto­fahrer?

Wieder andere Ver­siche­rungen sind für dich wichtig, wenn du Halter eines Autos oder eines anderen Kraft­fahr­zeuges bist. Die Kfz-Haft­pflicht­versiche­rung ist dabei für jedes Gefährt gesetz­lich vorge­schrieben, da ein Auto schwere Schäden anrichten kann, die sein Halter oft nicht aus eigener Tasche bezahlen könnte.

Eine weitere Kfz-Ver­siche­rung ist der Voll- oder Teil­kasko­schutz, der Schäden übernimmt, die an deinem eigenen Fahr­zeug entstehen. Eine Teil­kasko­ver­siche­rung zahlt dann, wenn dein Auto bei­spiels­weise durch einen Brand beschädigt oder bei einem Dieb­stahl entwendet wird. Der Voll­kasko­schutz hingegen übernimmt auch Schäden von Unfällen, die du selbst verursacht hast.

Wurdest du bei­spiels­weise geblitzt und willst Einspruch gegen den Buß­geld­bescheid erheben? Oder nach einer Kolli­sion von deinem Unfall­gegner Schadens­ersatz fordern? Hier hilft dir deine private Rechts­schutz­versiche­rung leider nicht weiter, weshalb du einen Verkehrs­rechts­schutz brauchst, der dir in solchen Fällen die Anwalts­gebühren und bei einem verlorenen Gerichts­verfahren die Prozess­kosten bezahlt.

Zusammen­fassung: Welche Ver­siche­rung braucht man wirk­lich?

Hier siehst du die wichtig­sten Ver­siche­rungen unserer Bedarfs­analyse in einer Tabelle zusammen­gefasst. Sie kann dir dabei helfen, die richtigen Ver­siche­rungen für dich zu finden. Damit die Tabelle nicht zu lang wird, haben wir Ver­siche­rungen, die nur für be­stimmte Menschen­gruppen interessant sind, hier ausgenommen:

Übersicht wichtiger Ver­siche­rungen

Ver­siche­rung Was zahlt sie? Für wen ist sie sinnvoll?
Muss-Ver­siche­rungen:
Kranken­versiche­rung notwendige medizi­nische Behand­lungen und Vor­sorge­maßnahmen Für jeden! (gesetz­lich vorge­schrieben)
Private Haft­pflicht­versiche­rung (PHV) Schäden, die du verur­sacht hast und für die du Scha­dens­ersatz leisten musst Für jeden!
Berufs­unfähig­keits­versiche­rung (BU) eine Rente, falls du deinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben kannst Für jeden, der finanziell auf sein Arbeitseinkommen angewiesen ist
Kann-Ver­siche­rungen:
Private Renten­versiche­rung eine (zusätz­liche) Rente im Alter Menschen, die sich nicht auf die staat­liche Rente verlassen wollen, sowie Selbst­ständige vieler Berufe
Risiko­lebens­versiche­rung einen Geld­betrag für deine Familie, falls du stirbst Personen, die eine Familie versorgen und sich Sorgen um ihr Ableben machen
Rechts­schutz­versiche­rung Anwalts­gebühren und Prozess­kosten, falls du einen Prozess verlierst Leute, die ihre Rechte vor Gericht und mit Hilfe von Anwälten verteidigen wollen
Haus­rat­versiche­rung den Wert beweglicher Gegen­stände in Wohnung oder Haus, wenn diese entwendet oder beschädigt werden Menschen, die ihr Hab und Gut nicht ohne weiteres aus eigener Tasche ersetzen könnten

Häufige Fragen

1. Welche Ver­siche­rungen sind unbedingt notwendig?

Die wichtig­sten Ver­siche­rungen, die jeder haben sollte, sind die Privat­haft­pflicht, die Berufs­unfähig­keits­versiche­rung sowie eine Kranken­versiche­rung; letztere ist ohnehin gesetz­lich vorge­schrieben. Welche Ver­siche­rungen sonst noch notwendig sind, hängt von deinem Lebens­stil ab. Ob du bei­spiels­weise eine Voll­kasko­versiche­rung für dein Auto oder eine Reise­versiche­rung brauchst, hängt von deinem indivi­duellen Lebens­stil ab. Auch als Mieter, Haus­besitzer oder Selbst­ständiger können für dich spezielle Ver­siche­rungen wichtig sein.

2. Welche Ver­siche­rung brauche ich nicht unbe­dingt, obwohl sie sinnvoll ist?

Zu den nützli­chen, jedoch nicht unbedingt not­wendigen Ver­siche­rungen zählen die Rechts­schutz­versiche­rung, die Haus­rat­versiche­rung sowie eine private Alters­vorsorge, bei der du die Riester-Förderung nutzen kannst (allerdings solltest du irgendeine Form der privaten Altersvorsorge auf alle Fälle haben!). Auch eine Risiko­versiche­rung kann sinnvoll sein, wenn du eine Familie zu versorgen hast. Eine Unfall­versiche­rung ist wenig sinnvoll, wenn du statt­dessen eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung oder zumindest eine Erwerbs­unfähig­keits- oder Grund­fähig­keits­versiche­rung hast.

3. Welche Versiche­rung sollte man haben, wenn man beruflich selbst­ständig ist?

Auch als Selbst­ständiger ist eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung wichtig, welche im Falle einer Berufs­unfähig­keit den Ein­kommens­verlust ausgleicht. Wenn du nur vorüber­gehend deiner Arbeit nicht nach­gehen kannst, kann dir eine Kranken­tage­geld­versiche­rung für diesen Zeit­raum Leistungen auszahlen. Die Privat­haft­pflicht und die private Rechts­schutz­versiche­rung greifen nicht für deine berufliche Tätig­keit als Selbst­ständiger, weshalb du dafür extra Ver­siche­rungen abschließen solltest.

4. Welche Ver­siche­rungen sind wichtig für Mieter?

Sinn­volle Ver­siche­rungen für Mieter sind die Haus­rat­versiche­rung, wenn sie das beweg­liche Eigen­tum in ihrer Wohnung absichern wollen, sowie ein Mieter­rechts­schutz. Dieser bezahlt die Kosten, welche aus einem Rechts­streit mit dem Ve­rmieter entstehen, wenn dieser bei­spiels­weise ungerecht­fertigter­weise die Miete erhöht oder eine Kündigung ausspricht.

5. Welche Ver­siche­rung braucht man als Haus­besitzer?

Als Haus­besitzer kannst du deine Immo­bilie mit einer Wohn­gebäude­versiche­rung gegen mögliche Schäden absichern, welche beispiels­weise durch Feuer oder Sturm entstehen können. Eine Haus- und Grund­besitzer­haft­pflicht springt ein, wenn andere Personen auf deinem Grund und Boden zu Schaden kamen.

6. Welche Ver­siche­rungen sind sinnvoll und welche Anbieter sind die besten?

Suchst du geeignete Ver­siche­rungs­unter­nehmen und Produkte, so kann dir ein Ver­siche­rungs­check weiterhelfen. Die Zeit­schrift Finanz­test der Stif­tung Waren­test beispiels­weise unterzieht Ver­siche­rungs­produkte nicht nur einem Preis­vergleich, sondern berück­sichtigt auch deren Leistungen. Damit kann dir ein ein solcher Ver­gleich als Ent­scheidungs­hilfe dienen, welcher Anbieter in deinem Fall besonders günstig ist.

7. Kann ich eine Berufs­unfähig­keits­versiche­rung auch mit anderen Ver­siche­rungen kombi­nieren?

Bei vielen An­bietern hast du die Möglich­keit, eine BU als Zusatz­versiche­rung abzu­schließen, beispiels­weise zu einer Lebens­versiche­rung. Von solchen Kombina­tionen raten wir dir jedoch ab, da du bei einer Kündi­gung deiner Lebens­versiche­rung gleich­zeitig den Berufs­unfähig­keits­schutz verlierst.

8. Sind Beiträge zu Ver­siche­rungen steuerlich absetz­bar?

Nicht bei allen Ver­siche­rungen kannst du die Beiträge von der Steuer absetzen, sondern nur bei solchen, welche der Vor­sorge dienen. Dies ist bei der Kranken-, Berufs­unfähig­keits- und Pflege­versiche­rung und auch bei der Haft­pflicht­versiche­rung der Fall, welche du bei der Steuer­erklärung unter “Anlage Vorsorge­aufwand” eintragen kannst. Ver­siche­rungen, welche Gegen­stände absichern, lassen sich hingegen nicht als Vor­sorge­aufwand von der Steuer absetzen. In manchen Fällen kannst du sie jedoch als Werbungs­kosten geltend machen, wie bei­spiels­weise einen Teil der Bei­träge für eine Haus­rat­versiche­rung, wenn du ein Arbeits­zimmer in deiner Wohnung hast.
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