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6 Fakten zu Berufsunfähigkeitsversicherung und Burnout

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Eine Berufsun­fähig­keitsver­sicherung mit oder nach einem Burnout abschließen, das geht nicht – so hieß es bisher. Viele Ver­sicherungen wollen dich dann nicht aufnehmen, weil du ein zu großes Risiko bist. Wir zeigen dir hier, was ein Burnout überhaupt ist und ob eine Berufsun­fähigkeitsver­sicherung zahlt, wenn ein Burnout zu Berufsun­fähigkeit führt. Und wir sagen dir,  ob es eine Versicherung gibt, die dich mit einem Burnout versichert.

Das musst du wissen:

  • Burnout ist ein Zustand der psy­chischen Erschöp­fung, des Ausgebrannt­seins. Die Ursache ist meistens Überlastung im Beruf.
  • Bist du durch einen Burnout dauerhaft berufs­unfähig geworden, so zahlt dir eine Berufsun­fähigkeitsver­sicherung in dem Fall Geld aus.
  • Bisher war es schwierig, eine Berufs­unfähigkeitsver­sicherung zu finden, die dich gegen die finanziel­len Folgen der Berufsun­fähigkeit absichert, wenn du früher einen Burnout hattest. Doch endlich gibt es eine passende Ver­siche­­rung.

1. Burnout ist ein Zustand emotionaler Erschöpfung

Fernseh­­koch Tim Mälzer, Ski­­flieger Sven Hannawald und Pop-Diva Mariah Carey – sie alle machten Schlag­­zeilen mit einem Burnout. Doch was ist Burnout eigent­lich? Der Begriff “Burnout” ist nicht so einfach zu erklären, da es keine eindeutige Definition gibt bzw. bisher keine eigene definierte Krank­­heit ist. Laut dem international gültigen Diagnose­schlüssel ICD-10 (International Statistical Classi­fication of Diseases and Related Health Problems) wird Burnout mit “Ausgebrannt­­sein” beschrieben. Das entspricht der Bedeutung des englischen Wortes. In dem wichtigsten medizinischen Nach­schlage­­werk, dem Pschyrembel, findest du folgende Erklärung für das Burnout-Syndrom: “Zustand emotionaler Erschöpfung mit Interessen- und Antriebs­armut sowie Gefühl von Über­forderung.”

Der Begriff “Burnout” wurde in den 70er Jahren in den USA geprägt. Damit wurden die Folgen der hohen Belastun­gen bei helfenden Berufen beschrieben. Gemeint waren Ärzte, Kranken­schwestern und Pflege­kräfte, die sich im Beruf aufopferten. Heute wird er allerdings bei allen Berufs­gruppen ange­wendet.

Anzeichen für einen Burnout

Meist entwickelt sich ein Burnout schleppend über einen längeren Zeitraum. Symptome für ein Burnout-Syndrom zeigen sich in drei Bereichen:

Anzeichen für einen Burnout

Bereich Anzeichen
Erschöpfung
  • Gefühl des Ausgebrannt­seins
  • fehlende Energie
  • Lustlosig­keit
  • Müdig­keit
  • Niederge­schlagen­heit
  • körper­liche Beschwerden wie Magen-Darm-Pro­bleme
Entfremdung von der Tätig­keit
  • die Arbeit wird zunehmend als belastend und frustrie­rend empfunden
  • emotionale Distanz gegenüber den Kollegen
  • fehlendes Interesse an den täg­lichen Auf­gaben
Verringerte Leistungs­fähigkeit
  • Aufgaben können nicht mehr bewältigt werden
  • die Arbeit wird negativ bewertet
  •  höhere Anfäl­ligkeit für Krank­heiten
  • Verlust von Interessen und kreativen Ideen

*Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaft­lichkeit im Gesundheits­wesen, www.gesundheitsinformation.de, Abruf: Januar 2019

Die genannten Anzeichen können jedoch auch körper­liche Ursachen – wie zum Beispiel eine Grippe – haben und sind daher vom Arzt nicht immer als Symptome eines Burnouts zu erkennen.

Unterschied zu Depres­sionen

Eine Depression ist ein aner­kanntes Krankheits­bild und wissen­schaftlich besser untersucht. Die Abgrenzung zwischen Burnout und De­pres­sion ist nicht ganz einfach, da sich einige Symptome ähneln. So zum Beispiel die starke Erschöpfung. Ein wichtiger Unter­schied ist aber, dass sich die negativen Gefühle bei einer Depression auf alle Lebens­bereiche aus­dehnen. Es können dann zusätz­lich zu den oben beschriebenen Symptomen weitere hinzu­kommen:

  • mangelndes Selbstwert­gefühl
  • Hoffnungs­losigkeit
  • Schuld­gefühle
  • Selbsttötungs­gedanken

Ausführliche Informationen zum Unterschied: Burnout oder Depression.

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2. Überforderung auf der Arbeit kann zu Burnout führen

Jeder von uns kennt stressige Situa­tionen in der Schule, dem Studium oder dem Job. Reagiert dein Körper darauf mit Erschöpfung, ist das zunächst ganz normal. Wenn der Stress aber über Wochen oder Monate anhält, wird er für einige Menschen zu viel und kann zum Burnout führen. Meist sind es nicht Stress und Zeit­druck allein, die zu einem Burnout führen können, sondern eine Kombi­nation aus mehreren Ursachen:

  • dauer­hafte Überfor­derung
  • häufiger Zeit­druck
  • Konflikte mit Kollegen
  • hohe Einsatz­bereitschaft, die nicht anerkannt wird
  • ständige Erreichbar­keit
  • fehlende Trennung zwischen Arbeit und Privat­leben

Besonders häufig sind sehr ehr­geizige und leistungs­orientierte Menschen betroffen, weshalb Burnout auch “Manager-Krankheit” genannt wird. Auch Perfektionsmus ist eine Eigenschaft, die viele Burnout-Patienten haben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einen Burnout vorzubeugen. Wir haben 10 Tipps zur Burnout-Prävention gesammelt.

3. Burnout wird fast bei jedem Zwanzigsten festgestellt

Burnout wird in den Medien häufig thematisiert. Besonders dann, wenn Prominente mit Burnout betroffen sind. Die dort genannten Zahlen zur Häufig­keit des Burnout-Syndroms lassen sich aber oftmals wissen­schaftlich nicht belegen. Einen guten Hinweis zur Verbreitung gibt das Robert-Koch-Institut in der bundes­weiten Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutsch­land aus dem Jahr 2012. Danach wurde bei 4,2 Prozent der Teil­nehmenden in den ver­gan­genen 12 Monaten vor der Befragung von Ärzten ein Burnout-Syndrom fest­gestellt. Übrigens: 12 Prozent der befragten Erwach­senen leiden unter chro­ni­schem Stress, der eine entscheidende Ursache von Burnout ist.

Burnout und andere psychische Erkran­kungen wie Depres­sionen oder Angst­zustände machen einen nicht geringen Anteil an Krank­schreibun­gen aus. Das sagt der DAK Gesund­heits­report 2013. Danach wurden 4,5 Prozent der Erwerbs­tätigen im Jahr 2012 aufgrund einer psy­chi­schen Erkrankung krank­geschrieben.

4. Burnout kann zu Berufs­unfähig­keit führen

Wird ein Burnout-Syndrom nicht früh­zeitig erkannt oder behandelt, kann es in der Folge zu schweren psychischen Erkran­kungen kommen. Etwa Depres­sionen, Angst­störungen oder Medikamen­tenab­hängig­keit. Im schlimmsten Fall kannst du sogar wegen eines Burnouts berufsun­fähig werden. Dann kannst du deinen bisherigen Beruf nicht mehr ausüben und verlierst infolgedessen dein bis­heriges Ein­kommen. Nicht nur der Burnout selber, sondern auch körper­liche Folge­erkrankun­gen können dich berufs­unfähig machen. Dazu gehören Schlaf­störungen, Herz­rasen, Bluthoch­druck und Ver­dau­ungs­probleme.

Jeder Vierte ist in Deutschland im Laufe seines Arbeitslebens von Berufsun­fähigkeit betroffen. Berufsunfähig bist du, wenn du deinen aktuellen Job nach einem Unfall oder wegen einer Krank­heit nur noch zu weniger als 50 Prozent schaffst – und das über einen Zeitraum von mehr als sechs Monaten. Zwei Beispiele: Ein Unternehmens­berater kann wegen Depres­sionen seinen Job nur noch für die Hälfte der Arbeitszeit ausüben. Oder ein Mecha­troniker kann nach einem Unfall nicht mehr schwer heben.

5. Eine Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung zahlt bei Burnout

Wenn du dein Einkommen gegen den Verlust deiner Arbeits­kraft bei Erkrankung oder Unfall absichern willst, kannst du eine Berufsun­fähigkeits­versicherung (BU) abschließen. Diese zahlt dir eine monat­liche Rente als Frührente, wenn du deinen bisherigen Job nicht mehr ausüben kannst. Die Höhe dieser Renten­zahlung legst du beim Abschluss der Versiche­rung selbst fest.

Du kannst in der Regel auch bei einem Burnout diese Rente beantragen. Denn die Ver­siche­rung muss auch dann zahlen, wenn ein Burnout die Ursache für deine Berufsun­fähigkeit ist. Das entschied ein Gericht in einem Fall mit einem Urteil nach genauer Prüfung der Ver­sicherungs­bedingun­gen und des Krank­heitsver­laufes. Danach bekam ein selbst­ständig tätiger Finanz­berater bei einem Burnout eine BU-Rente ausge­zahlt.

6. Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung mit Burnout – bisher ein Problem

Vielleicht fragst du dich: Bekomme ich auch mit einem Burnout eine Berufsun­fähigkeits­versiche­rung? Das wird nicht einfach. Leidest du akut an einer psychischen Erkrankung oder hattest bereits einmal vor Jahren einen Burnout, wird es schwierig, überhaupt eine Versiche­rung zu finden, bei der du eine BU abschließen kannst. Eine Berufsun­fähigkeits­versiche­rung bei Depres­sionen, Burnout oder anderen psychischen Erkrankun­gen zu bekommen ist sogar fast unmöglich. Die meisten Versicherer scheuen das Risiko, dich in diesem Fall zu versichern.

Hierfür reicht es sogar schon, wenn du nur einige Stunden in psycholo­gischer Behand­lung warst. Über solche Behand­lungen musst du nämlich bei der Antrag­stellung zur BU in den Gesund­heits­fragen ganz genau Auskunft geben. Für viele Menschen, die schon einmal psychisch erkrankt waren, ist es daher nicht möglich, sich mit einer BU gegen die fi­nan­ziellen Folgen bei Verlust der Arbeits­kraft abzusichern. Oder sie müssen einen Risiko­zuschlag zahlen, der den Versicherungsschutz stark verteuert.

Getsurance Job – Berufsun­fähigkeitsver­sicherung auch mit Burnout

Seit Juni 2017 gibt es endlich für Menschen mit psychischen Vorer­krankun­gen eine passende Berufsun­fähigkeits­ver­sicherung. Auch mit Burnout kannst du Getsurance Job abschließen – eine BU für Menschen, die bereits eine psychische Krank­heit haben und aus diesem Grund woanders keine BU bekommen. Sie sichert dich ab, wenn du wegen eines Unfalls, einer körper­lichen Erkrankung oder Kräfte­verfall berufsun­fähig wirst.

Die Leistungspakete der Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung Getsurance Job haben noch weitere Vorteile.

  • komplett online abschließbar
  • keine seitenlangen Formulare, kein Papierkram
  • kein Risikozuschlag bei Vorerkrankungen
  • nur ein kurzer Test mit wenigen Ge­sund­heits­fragen

Häufige Fragen

Kann ein Burnout zu Berufsunfähigkeit führen?

Ja, das kann er. Zum einen können die psychischen Folgen so schwer­­­wiegend werden, dass der Burnout sich zu Depres­­­sionen oder anderen psychischen Erkran­­­kungen weiter­entwickelt. Oder du bekommst weitere körper­­­liche Folge­­erkran­kungen, wie zum Beispiel Schlaf­­­störungen oder Bluthoch­­druck. Das kann die Entstehung schwer­­­wiegender Krank­­­heiten fördern, die zur Berufsun­­­fähigkeit führen können. Darum sollte ein Burnout möglichst früh­­­zeitig behandelt werden.

Berufsunfähigkeit wegen Burnout: Wer hat Erfahrung?

Es gibt im Internet einige Foren, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Darin geht es um Aspekte wie: Was passiert, wenn ich berufsunfähig durch Burnout werde? Oder: Bekomme ich bei Burnout eine Erwerbs­un­fähigkeits­­rente? Oder auch: Kann ich eine Berufs­­unfähig­keits­ver­siche­rung trotz Burnout erhalten? Hier tauschen sich Mediziner, Patienten und Angehörige aus und berichten von ihren Erfah­rungen.

Zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung bei einem Burnout-Syndrom?

Ja, die Berufsun­fähigkeits­versicherung zahlt bei Burnout. Das entschied das Land­gericht München in einem Muster­urteil. Burnout begründet Berufsun­fähigkeit – hieß es nach genauem Studium der Versiche­rungsbedin­gungen und des Krankheits­verlaufes. Nur kann es für dich schwierig werden, überhaupt eine Berufsun­fähigkeits­versicherung bei bereits eingetretenem Burnout zu finden. Denn viele Versicherer scheuen das Risiko, da psychische Krank­heiten häufige Ur­sachen für Berufsun­fähigkeit sind.

Mehr Informationen zum Thema Burnout findest du in unserem Ratgeber unter „Burnout„.

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