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Berufsunfähigkeits­versicherung Gesundheitsfragen – Das musst du wissen

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Denkst du über eine Berufs­unfähigkeits­versicherung nach, aber bist dir nicht sicher, was es mit der Gesundheitsprüfung bzw. den Gesundheitsfragen auf sich hat? Dann bist du hier genau richtig! Wir erklären dir, welche Gesund­heitsfragen die Versicherer in ihrem Fragebogen stellen, warum sie das tun und was du bei der Gesundheitsprüfung beachten solltest.

Das musst du wissen:
  • Bevor du eine BU abschließen kannst, macht dein Versicherer eine Gesundheits­prüfung mit dir, um heraus­zu­finden, wie wahr­schein­lich es ist, dass er eines Tages deine Berufs­­unfähig­keits­­rente zahlen muss.
  • Du solltest die Gesundheits­fragen unbedingt ehrlich beantworten, sonst riskierst du deinen Versicherungs­schutz.
  • Möch­test du deine BU beson­ders schnell und einfach be­kommen? Bei Get­surance Berufsunfähigkeitsversicherung musst du nur 7 Gesund­heits­fragen beant­worten.

So gut wie jede:r hat Angst davor, eines Tages körperlich oder psychisch so stark eingeschränkt zu sein, um nicht mehr arbeiten zu können. Manche Berufs­gruppen sind von dieser Gefahr stärker betroffen als andere. Arbeitnehmer:innen mit großem Druck und viel Verantwortung im Job oder Personen mit besonders hohem Unfallrisiko (zum Beispiel Bauarbeiter) sind weitaus häufiger betroffen als andere Berufs­gruppen. Um im schlimmsten Fall nicht mittellos dazustehen, kannst du eine Berufs­unfähig­keitsversicherung abschließen, die dir dann eine monatliche Rente zahlt.

Wenn du eine Berufs­unfähig­keitsversicherung abschließt, wird dein Versicherer dir einige Fragen zu deiner Gesundheit stellen, die so genannten Gesund­heitsfragen. Diese Fragen sind im Endeffekt eine kurze Gesund­heitsprüfung, mit der dein Versicherer die Wahr­schein­lichkeit einschätzen möchte, dass er eines Tages für dich zahlen muss. Manchmal lehnen Versicherer aufgrund der Gesundheitsprüfung Kunden ab oder schlagen ihnen Kompromisse vor.

Was ist eine Berufs­unfähigkeits­versicherung?

Eine Berufs­unfähig­keitsversicherung, kurz BU oder BUZ (Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung), brauchst du für den Fall, dass du aufgrund körperlicher oder psychischer Erkrankungen für längere Zeit nicht mehr arbeiten kannst. Eine Berufsunfähigkeit liegt konkret dann vor, wenn du aus gesundheitlichen Gründen deine bisherige Arbeit  mindestens sechs Monate lang nicht mehr ausüben kannst.

Die Beitragshöhe, also das, was du monatlich zahlen musst, richtet sich danach, welchen Tarif dir der Versicherer anbietet. Das hängt davon ab:

  • Wie alt du bist
  • Welchen Beruf du ausübst
  • Was du für Hobbys hast (besonders riskante Hobbys, wie z.B. Segelfliegen, treiben deinen Beitrag in die Höhe)
  • Ob du Vorerkrankungen hast
  • Ob du momentan oder in der Vergangenheit wegen gesundheitlicher Probleme in Behandlung warst

Damit dein Versicherer diese ganzen Informationen über dich bekommt, musst du im Antrag auf eine Berufs­unfähigkeits­versicherung die sogenannten Gesundheitsfragen beantworten.

Was ist die Gesundheits­prüfung und was hat es mit den Gesundheits­fragen auf sich?

Die so genannte Gesundheitsprüfung nimmt jeder Versicherer vor, bevor er deinen Antrag auf eine Berufs­unfähig­keits­versicherung annimmt. Der Versicherer analysiert mit der Gesundheitsprüfung, wie hoch das Risiko sein könnte, dass du als Versicherter tatsächlich erkrankst und Anspruch auf deine Berufs­unfähig­keitsrente erhebst. Zu jeder Gesund­heits­prüfung gehören mehrere Gesund­heits­fragen, welche deinen genauen gesundheitlichen Zustand für den Versicherer ersichtlich machen sollen. Diese Gesund­heitsfragen stammen aus verschiedenen Bereichen, zum Beispiel könnte dein BU-Versicherer nach Vorerkrankungen fragen oder nach deinen Hobbys, damit er weiß, ob du eventuell zusätzlich gefährdet bist.

Von einer „Berufs­unfähig­keits­versicherung ohne Gesundheitsfragen“ solltest du die Finger lassen! Unseriöse Anbieter werben mit diesem Versprechen, um Kunden anzulocken. Tatsächlich gibt es jedoch keine BU oder BUZ ohne Gesundheitsprüfung.

Wichtig! Auskünfte bei den Gesund­heitsfragen zu beschönigen oder dem Versicherer vorzuenthalten kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass dein Versicherungsschutz komplett entfällt. In diesem Fall hättest du die sogenannte vorvertragliche Anzeigenpflicht verletzt.

Gesundheitsfragen von A wie Alltag bis Z wie Zahn­schmerzen

Du musst dem Versicherer als Antragsteller ein paar Fragen beantworten, damit er abschätzen kann, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, eines Tages für deine monatliche Rente aufkommen zu müssen. Keine Sorge, dein Versicherer wird nicht wissen wollen, was deine Lieblings­serie ist und ob du dein Früh­stücks­brötchen lieber mit Marmelade oder Käse isst. Jedoch kann es sein, dass du nach deiner beruflichen Tätigkeit gefragt wirst, nach deinen letzten Arztbesuchen und dass dir Fragen gestellt werden wie zum Beispiel “Haben Sie chronische Erkrankungen?”.

Die Gesundheitsfragen lassen sich in drei Frage­blöcke unterteilen:
  • Fragen zu deinem Alltag: Bei einer Berufs­unfähig­keitsversicherung mit Gesundheitsfragen wären Beispiele für den ersten Frageblock: “Was haben Sie für Hobbys?” oder “Haben Sie bereits eine Lebensversicherung beantragt und wenn ja, wurde dieser Antrag abgelehnt?”. Mit diesen Fragen möchte der Versicherer einschätzen, wie riskant deine Lebensweise ist und ob es eventuell einen Grund zur Besorgnis gibt, z.B. weil andere Versicherer dich bei ähnlichen Versicherungen bereits abgelehnt haben.
  • Fragen zu deiner Psyche: Besonders häufig werden hier Fragen gestellt wie: “Waren Sie bereits in psychiatrischer Behandlung?”, “Leiden Sie an Depressionen?” oder “Arbeiten Sie oft unter Zeitdruck und tragen Sie viel Verantwortung?”. Was der Versicherer hiermit herausfinden will, liegt auf der Hand. Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Burnout sind die absoluten Volkskrankheiten. Der Versicherer will sicher gehen, dass du nicht jetzt schon kurz vor der Berufsunfähigkeit stehst oder das Risiko bei dir erhöht ist.
  • Fragen zu deinem Körper: Hier kannst du mit allem rechnen, angefangen von Fragen über deine Arme und Schultern bis hin zu Fragen über deine Zähne. Einige typische Fragen sind: “Wurden Sie bereits operiert, wenn ja, wo?” oder “Haben Sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen?”. Manche Versicherungen fragen nach Körpergröße und -gewicht, um deinen Body-Mass-Index, deinen BMI zu berechnenDein Versicherer möchte dich mit diesen Fragen “auf Herz und Nieren prüfen”, wie man so schön sagt.

Wie umfangreich die Gesund­heits­fragen sind, hängt vom jewei­ligen Ver­siche­rer ab. Bei vielen Anbi­etern musst du mehrere Seiten lange Frage­bögen ausfüllen und in vielen Fällen sogar Be­scheini­gungen von ärzt­lichen Unter­suchungen ein­reichen. Das ist bei Ver­siche­rungen anders, die du komplett online ab­schließen kannst, wie der Berufs­unfähig­keits­ver­siche­rung Get­surance Job. Dieser inno­vativen Ver­siche­rung gelang es, die Gesund­heits­fragen so ein­fach wie mög­lich zu machen. Hier musst du nur sieben Gesund­heits­fragen beant­worten, der gesamte Antrag dauert daher nur weni­ge Minu­ten.

Als gesunder Mensch ohne Übergewicht kannst du natürlich auf die Gesundheitsfragen zu möglichen Erkrankungen sehr viel gelassener reagieren. Falls du etwas gegen bereits vorhandenes Übergewicht unternehmen willst und an eine Diät denkst, können wir dir unseren Ratgeberartikel zur Eiweiß-Diät empfehlen.

Wenn der Versicherer dein persönliches Risiko eingeschätzt hat, kann es vorkommen, dass dir eine Berufs­unfähig­keitsversicherung angeboten wird, du jedoch einen Risikozuschlag zahlen musst, z.B. weil du eine chronische Entzündung hast. Es kann auch passieren, dass der Versicherer ein bestimmtes Körperteil vom Versicherungsschutz ausschließen will, z.B. dein Knie, das vor 4 Jahren operiert wurde.

BU-Versicherung ohne Gesundheits­prüfung

Wir werden oft gefragt, ob es nicht möglich wäre, eine BU Versicherung ohne Gesundheitsfragen zu bekommen. In der Tat kursieren solche Angebote im Internet. Wenn du auf solch ein Angebot stößt, solltest du es ignorieren. Eine Berufs­unfähig­keitsversicherung ohne Gesundheitsfragen ist in etwa so wie ein Führerschein ohne Fahrstunden – das kann kein seriöses Angebot sein. Solche Versprechen sind in der Regel nur dazu gedacht, Kunden anzulocken und ihnen womöglich etwas ganz anderes zu verkaufen. Wenn es eine Berufs­unfähig­keits­versicherung ohne Gesundheitsfragen gäbe, wäre sie extrem teuer, denn dann müsste der Versicherer bei jedem Kunden mit einem sehr hohen Risiko rechnen.

BU mit vereinfachter Gesundheits­prüfung

Jedoch gibt es eine Berufs­unfähig­keits­versicherung mit vereinfachter Gesundheitsprüfung. Diese vereinfachte Gesundheitsprüfung ist speziell für junge Menschen gedacht, da diese im Normalfall noch körperlich und psychisch recht fit sind. Das Problem bei den vereinfachten Gesundheitsfragen ist, dass es sich nur um weniger Fragen handelt, diese aber umso strenger gewertet werden. Das heißt, dass der Versicherer z.B. nach ärztlichen Behandlungen in den letzten 10 Jahren fragt, statt nur die letzten 3 Jahre abzufragen.

Meist handelt es sich bei der vereinfachten Gesundheitsprüfung nur um 5 Fragen, aber Vorsicht! Sobald du eine Frage positiv beantwortest, also zum Beispiel angibst, dass du ein gefährliches Hobby hast, kannst du deine Hoffnung auf eine BU aufgeben. Ein weiteres Manko an der vereinfachten Gesundheitsprüfung ist, dass oftmals niedrigere Auszahlungen ausgeschüttet werden als bei einer BU mit “normaler” Gesundheitsprüfung. Während du bei einer normalen BU ohne Probleme eine monatliche Rente von 1.200 Euro oder mehr vereinbaren kannst, ist die maximale Rentenhöhe bei einer BU mit vereinfachter Gesundheitsprüfung beispielsweise auf 700 Euro begrenzt.

Bild: Adobe Stock, everythingpossible, bearbeitet von Getsurance

Kein Antrag ohne Risiko­voranfrage!

Du solltest immer im Hinterkopf behalten, dass dein Antrag auch dann abgelehnt werden kann, wenn du überhaupt nicht damit rechnest. Abgelehnt werden Anträge oft, wenn du ein hohes Risiko für Erkrankungen oder Unfälle aufweist. Es kann aber auch gut sein, dass dein Versicherer eventuell auch andere Punkte findet, die für eine Ablehnung deines Antrags sprechen.

Wenn du einen Antrag stellst und dieser abgelehnt wird, wirst du in die „Sperrdatenbank“ HIS (Hinweis- und Informationssystem der Deutschen Versicherungswirtschaft) eingetragen. Das bedeutet, dass du keine Berufs­unfähig­keits­versicherung mehr abschließen kannst! Mit der HIS-Datenbank wollen die Versicherer sich vor Betrugsfällen schützen. Um den Eintrag in die Sperrdatenbank HIS zu vermeiden, solltest du unbedingt eine Risikovoranfrage stellen. Diese Risikovoranfrage ist nichts anderes als ein anonymer Probeantrag, mit dessen Hilfe du sehen kannst, ob dein Antrag auf eine Versicherung erfolgreich wäre. Damit stellst du sicher, dass du bei einer Ablehnung nicht in die Sperrdatenbank gelangst.

Bei Get­surance Job musst du keine geson­derte Risiko­voran­frage stellen. Der Online-Antrag ist nämlich zu­nächst kom­plett anonym – bis dir ange­zeigt wird, wie du dich absichern kannst. Wurdest du bereits von einem Ver­siche­rer abge­lehnt und bist nun in der HIS-Daten­bank erfasst, kannst du dennoch deine Ver­siche­rung bei Get­surance beantragen – Get­surance schaut näm­lich nicht im HIS nach.

Ergebnis der Gesundheits­prüfung: Ablehnung, Ausschluss oder Risiko­zuschlag

Wenn du deinen Antrag auf eine Berufs­unfähig­keitsversicherung einreichst oder eine Risikovoranfrage machst und tat­sächlich gewisse Risi­ken hast, gibt es bei vielen Ver­siche­rern drei mögliche Ergeb­nisse:

Ergebnis 1: Die Ablehnung

Das wohl schlechteste Ergebnis, das du erhalten kannst, wäre eine Ablehnung von deinem Versicherer. Eine Ablehnung erhältst du häufig, wenn du psychische Erkrankungen, schwere körperliche Beschwerden oder ein besonders risikoreiches Leben hast, bei­spiels­weise dann, wenn du haupt­beruflich als Bundeswehrpilot arbeitest und in deiner Freizeit Tiefseetaucher bist.

Ergebnis 2: Der Ausschluss

Keine Panik, hier ist nicht der komplette Ausschluss aus der Versicherung gemeint, sondern der Ausschluss eines bestimmten Körperteils oder eines Krankheitsgrunds. Damit ist gemeint, dass zum Beispiel dein linkes Knie aus der Versicherung ausgeschlossen ist, da du bereits Probleme mit dem Knie hattest oder bereits operiert wurdest und dein Versicherer nicht für dich zahlen möchte, falls du aufgrund deines linken Knies berufsunfähig wirst.

Ergebnis 3: Der Risikozuschlag

Falls du zum Beispiel Dachdecker bist oder eine Vorerkrankung hast, kannst du unter Umständen mit einem Zuschlag zu deinem eigentlichen Beitrag rechnen. Dieser Zuschlag kann z.B. 20 Prozent betragen, wenn du eine chronische Entzündung hast, die dich zwar momentan nicht am Arbeiten hindert, es aber vielleicht in 10 Jahren tut.

Häufige Fragen

  • Zahlt die Krankenkasse oder die Berunfsunfähigkeitsversicherung mit Gesundheitsfragen bei einer Psychotherapie oder Depression?

    Deine Krankenkasse zahlt bei einer Psychotherapie, wenn du eine Behandlung brauchst, aber nur Krankengeld bekommst, da du weiterhin arbeiten kannst. Wenn du dauerhaft berufsunfähig bist, zahlt dir deine BU eine monatliche Rente, vorausgesetzt psychische Erkrankungen wurden im Vertrag nicht ausgeschlossen.
  • Gibt es bei Berufunfähigkeitsversicherungen mit Gesundheitsfragen eine Verjährung?

    Von einer Verjährung spricht man, wenn du beim Abschluss deiner Berufs­unfähig­keitsversicherung falsche Angaben über deine Gesundheit machst, diese aber nie überprüft wurden. Je nachdem, ob du die falschen Angaben aus Versehen gemacht oder absichtlich geschummelt hast, sind sie erst nach 3 bis 10 Jahren verjährt. Daher solltest du die Gesundheitsfragen sehr gewissenhaft beantworten, sonst riskierst du deinen Versicherungsschutz!
  • Wo finde ich die Gesundheitsfragen und andere Informationen über einen Tarif?

    Die Gesundheitsfragen zu der Berufs­unfähig­keitsversicherung findest du oft vorab als PDF auf der Website deines Versicherers.
  • Berufs­unfähig­keitsversicherung mit Gesundheitsfragen falsch beantwortet – was tun?

    Das solltest du am besten sofort mit dem Versicherer abklären und nicht darauf hoffen, dass der Fehler unentdeckt bleibt. Ehrlichkeit währt schließlich am längsten.
  • Muss ich bei der Berufs­unfähig­keitsversicherung in den Gesundheitsfragen auch meine Allergien angeben?

    Ja, fast alle Versicherer fragen sogar konkret nach Allergien, diese musst du unbedingt mit angeben.
  • Was ist, wenn ich im Antrag auf Berufs­unfähig­keitsversicherung die Gesundheitsfragen nicht
    beantworten kann?

    Frage am besten deinen Arzt – er kann dir Informationen über deine Vorerkrankungen geben und dir dabei helfen, dass du keine vergisst.
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