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Work-Life-Balance – Tipps für weniger Stress auf der Arbeit und besseres Wohlbefinden

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Es gibt zahlreiche Work-Life-Balance Tipps – aber was genau hat es mit dieser Balance auf sich? Ist sie tatsächlich so wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden? Gibt es wirklich Strategien, die sich von allen Arbeitnehmer:innen und Selbstständigen anwenden lassen? Die Antwort auf diese und ähnliche Fragen findest du hier.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Work-Life-Balance und wieso ist sie wichtig?
  2. Wie ist Work-Life-Balance messbar?
  3. Woran erkenne ich, dass meine Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht ist?
  4. Work-Life-Balance: Tipps für Unternehmen und Arbeitnehmer:innen
  5. Was tun bei einem Burnout?
  6. Häufige Fragen zum Thema Work-Life-Balance

Was ist eine Work-Life-Balance und wieso ist sie wichtig?

Die Work-Life-Balance (Deutsch: Arbeit-Leben-Balance) beschreibt einen Zustand des Ausbalanciertseins der unterschiedlichen Lebensbereiche. Mit einem Blick auf die durchschnittlichen Arbeits- und Schlafzeiten zeigt sich, dass es sich nicht um eine zeitlich gleiche Verteilung handeln kann. Es muss also eine andere Form von Balance geben – eine, bei der beide Lebensbereiche ausreichend, aber nicht zu stark berücksichtigt werden.

Ist das nicht der Fall, leidet der benachteiligte Bereich. Betroffene fühlen sich unzulänglich, es kommt zu Stress und auch zu Fehlern. Diese verstärken das Gefühl, nichts richtig machen zu können. Das Interesse und die Freude an den Aufgaben verschwinden, Angst und Sorge treten ein. So kann es auf Dauer zu einem Burnout kommen.

Wie ist Work-Life-Balance messbar?

Wie gut die Work-Life-Balance funktioniert, ist natürlich individuell verschieden. Allerdings gibt es Anhaltspunkte und Durchschnittswerte. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (englisch Organisation for Economic Co-operation and Development, kurz OECD) misst durch jährliche Umfragen im Better Life Index die Güte der Lebensqualität in verschiedenen Ländern und vergleicht sie miteinander. Einer der elf angefragten Punkte ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Letzteres wird eruiert aus den Arbeitsstunden und den Stunden, die für Freizeit und das eigene Wohlbefinden aufgewendet werden können.

Bis zu einem gewissen Grad ist die Work-Life-Balance also tatsächlich messbar. Allerdings ist so viel davon auch subjektives Empfinden, dass es schwierig ist, allgemeine Maßstäbe festzulegen. Zudem kann es durchaus sein, dass eine Person mit einer zeitlich betrachteten guten Work-Life-Balance in einer komplizierten privaten Situation steckt.

Woran erkenne ich, dass meine Work-Life-Balance aus dem Gleichgewicht ist?

Es gibt klare Anzeichen, wenn die Work-Life-Balance nicht im Gleichgewicht ist . Zu den klassischen Symptomen zählen:

  • Gereiztheit
  • Ungeduld
  • Frustration
  • Nervosität und Unruhe
  • Mutlosigkeit
  • Probleme beim Abschalten
  • Schlafstörungen

Psychische Beeinträchtigungen gehen hier unmerklich in physische über: Wer so lange gedanklich um die Arbeit kreist, dass schließlich der Schlaf darunter leidet, ist nicht mehr voll einsatzfähig. Fehler schleichen sich ein. Wer übernächtigt und überreizt ist, reagiert zudem schneller unfair, sodass zu den beruflichen Beeinträchtigungen leicht auch Probleme mit Freunden und/oder Familie hinzukommen. Es ist wichtig, diesen Kreislauf zu unterbrechen.

Die gesetzliche Situation in Deutschland

Einzelne Aspekte von Work-Life-Balance sind in Deutschland unter anderem durch folgende Gesetze geregelt:

  • Arbeitszeitgesetz (ArbZG)
  • Arbeitsschutzgesetz
  • Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
  • Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV)
  • Betriebssicherheitsverordnung
  • Bundesurlaubsgesetz (BUrlG)
  • Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit (BEEG)
  • Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG)
  • Kündigungsschutzgesetz (KSchG)
  • Pflegezeitgesetz (PflegeZG)

Work-Life-Balance: Tipps für Unternehmen und Arbeitnehmer:innen

Unternehmer:innen können darauf achten, dass die Belegschaft eine gesunde Work-Life-Balance hat. Es gibt eine ganze Reihe probater Mittel, sie dabei zu unterstützen. Auch die Arbeitnehmer:innen selbst sollten auf ein gesundes Gleichgewicht in ihrem Leben achten.

Das können Unternehmen tun

Arbeitgeber:innen haben ein Interesse daran, dass es ihren Angestellten gut geht. Zur Verbesserung der arbeitnehmerseitigen Work-Life-Balance sind folgende Tipps hilfreich:

  • Flexible Arbeitszeiten, Teilzeit, Gleitzeit und Homeoffice erhöhen für die Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Familie und Arbeit – die Königsdisziplin ist die vom Unternehmen gestellte Kinderbetreuung.
  • Angebote für Erholung und Sport vonseiten des Unternehmens sorgen für Ausgleich und Entspannung – egal, ob es dabei um eine Kooperation mit einem Fitnessstudio geht oder ob einmal die Woche das Massageteam in den Betrieb kommt.
  • Gesundes und leichtes Kantinenessen beugt Übergewicht vor und belastet nicht.
  • Psychologische Betreuungsangebote bei der Arbeit sind niederschwellig und werden von vielen Angestellten genutzt. Die Hamburger Volksbank beispielsweise ermöglicht ihren Mitarbeitern, kostenlos, anonym und rund um die Uhr psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen.
  • Angebote von Seminaren und Workshops über Themen wie Zeitmanagement, Selbstorganisation sowie Gesundheit im Beruf fördern Achtsamkeit und praktische Umsetzung hilfreicher Tipps.
  • Wochenenden und Feierabende sollten für die Arbeit tabu sein – es ist positiv, wenn dies direkt in der Unternehmenskultur verankert ist.

Es hilft auch, wenn die Führungskräfte darin geschult werden, auf Anzeichen für länger anhaltenden Stress bei ihren Mitarbeiter:innen zu achten: Ein richtig terminiertes Mitarbeitergespräch kann in vielen Fällen das Schlimmste verhindern.

Work-Life-Balance: Tipps für Arbeitnehmer:innen und Selbstständige

Wer in einem Unternehmen arbeitet, sagt in den meisten Fällen nicht gern nein zu Vorgesetzten oder Kolleg:innen. Dabei ist es wichtig, sich abzugrenzen und nicht mehr Arbeit zu sich nehmen als innerhalb der Arbeitszeit ohne großen Stress zu bewältigen ist. Auch Selbstständige haben oft das Problem, das Arbeitsleben vom Privatem zu trennen. Zu den wichtigsten Tipps für eine bessere Work-Life-Balance für Arbeiter:innen und Selbstständige zählen die Folgenden:

  • To-do-Listen sollten grundsätzlich nicht nur berufliche, sondern auch private Termine umfassen (dazu gehören auch Zeiten fürs Lesen oder Film gucken). So werden sie präsenter und rücken mehr in den Fokus.
  • Auf die To-do-Liste gehören auch kleine Aufgaben – so lässt sich leichter sehen, was alles erledigt ist und abgehakt werden kann.
  • Wer schwierige Aufgaben als Erstes erledigt, kann dem restlichen Tag gelassener entgegenblicken.
  • Delegieren ist das Zauberwort: Wer alles selbst machen möchte, damit es richtig gemacht wird, überarbeitet sich schnell – und neigt dann auch noch zu Fehlern.
  • Multitasking sorgt im Normalfall nur dafür, dass alles länger dauert und nur halb so gut gelingt. Besser ist es, eine Aufgabe nach der anderen anzugehen.
  • Es sind die kleinen Dinge, die zum Anker werden: Eine Belohnung nach einer abgeschlossenen Aufgabe, ein leckeres Essen oder ein schöner Spaziergang in der Mittagspause lockern den Tag auf.
  • Nach Feierabend sollten Firmenhandy und -computer ausgeschaltet bleiben. Was nicht zu Arbeitszeiten erledigt werden kann, ist zu viel, und nicht Mehrarbeit ist die Lösung, sondern ein Gespräch mit der Teamleitung oder mit sich selbst.
  • Manche Arbeitnehmer:innen haben im neuen Jahr noch beachtlich viele Tage Resturlaub vom Vorjahr. Besser ist es, ihn über das Jahr verteilt zu nehmen, damit wirklich genügend Auszeiten zusammenkommen.
  • Sport und ausreichend Bewegung sind nicht nur gesund, sondern stellen auch eine wirkungsvolle Unterbrechung der Arbeitsgedanken dar.
  • Selbständige haben es schwer, die Arbeit vom Privaten Leben zu trennen.

Nicht alle diese Tipps lassen sich immer umsetzen, aber sie sollten die Norm darstellen. Hier gibt es noch einmal einen kleinen Überblick:

tipps für work life balance

Was tun bei einem Burnout?

Ein Burnout-Syndrom ist ein ernstzunehmendes Beschwerdebild. Es gibt online eine ganze Reihe von Fragebögen, mit hilfe derer Betroffene Hinweise darauf erhalten, ob sie einen Burnout haben. Zur Diagnose sind sie allerdings nicht geeignet – hier führt der erste Weg in die Hausarztpraxis. Ärzt:innen, klären, ob die Symptome auch körperliche Ursachen haben könnten.

Danach ist es die Aufgaben von Psychotherapeut:innen, herauszufinden, ob ein Burnout besteht und ob eine ambulante oder eine stationäre Therapie zielführend ist. Es gibt viele unterschiedliche Behandlungsansätze, die sich aber in einem Punkt gleichen: Betroffene müssen verstehen, dass das eigene Verhalten (etwa in Form zu geringer Abgrenzung) zum Burnout beigetragen hat. Es gilt herauszufinden, was das Wohlbefinden verbessert und welche Aspekte Betroffene selbst beeinflussen kann. Strategien zur Senkung des Stresslevels werden ebenso vermittelt wie Tipps zur Wiedereingliederung in den Job nach der Heilung.

Wichtig ist auf den Körper zu hören und einen angehenden Burnout möglichst zu vermeiden. Zur Prävention von Burnout gibt es verschiedene Maßnahmen. Wir haben dir 10 Tipps in diesem Artikel zusammengefasst.

Burnout, sowie andere psychische Krankheiten, gehören zu den häufigsten Ursachen der Berufsunfähigkeit. Der Trend ist (leider) steigend. Aktuell wird jede:r vierte Arbeitnehmer in Deutschland während seiner beruflichen Laufbahn einmal berufsunfähig. Daher ist es wichtig, sich davor abzusichern. Die Berufsunfähigkeitsversicherung von Getsurance bietet dabei die Möglichkeit, auch psychische Krankheiten in den Versicherungsschutz zu integrieren.

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Häufige Fragen zum Thema Work-Life-Balance

Was ist eine gute Work-Life-Balance?

Eine gute Work-Life-Balance sieht für jeden Menschen unterschiedlich aus. Wichtig ist, dass die Arbeit das Privatleben nicht zu stark einschränkt und dass die Probleme aus dem Privatleben die Arbeit nicht belasten. Der Zustand zwischen den privaten Bedürfnissen und den beruflichen Anforderungen sollte also so gut wie möglich ausgeglichen und in einer gesunden Balance sein. Dabei geht es nicht darum, zeitliche Einheiten perfekt in der Mitte aufzuteilen, sondern beiden Bereichen gerecht zu werden.

Wie kann ich meine Work-Life-Balance verbessern?

Zu den wichtigsten Work-Life-Balance-Tipps gehört, Berufliches und Privates streng zu trennen. Diensthandy und berufliche E-Mails sollten nach Feierabend und am Wochenende tabu sein. Private Konversationen auf der anderen Seite gehören nicht in die Arbeitszeit. To-do-Listen helfen dabei, den Überblick zu behalten. Sie sollten aber nicht nur berufliche Termine umfassen, sondern auch private. Zeit für Familie, Freunde, Sport und Hobbys sind ebenso wichtig wie der Abschluss des neuen Projektes auf der Arbeit.

Wir haben uns auch mit der Frage beschäftigt, ob eine Reduzierung der Arbeit auf Vier-Tage pro Woche das Wohlbefinden verbessern kann. Den Artikel liest du hier.

Was können Arbeitgeber:innen für die Work-Life-Balance tun?

Ideal ist es, wenn die Arbeitszeiten relativ flexibel eingerichtet werden können: Gleitzeit ermöglicht etwa einen früheren oder späteren Arbeitsbeginn, Homeoffice erspart den Weg zur Arbeit. Auch gibt es eine ganze Reihe anderer Angebote, die das Wohlbefinden der Arbeitnehmer:innen verbessern können, wie etwa Sportprogramme, psychologische Beratungsangeboten, Workshops rund um die Gesundheit, gesundes Kantinenessen, Kinderbetreuung usw.

Was hat die Work-Life-Balance mit dem Burnout zu tun?

Gerät die Work-Life-Balance in Schieflage, kann sie zu einem permanenten Stressfaktor werden. Stress an sich ist nichts Schlimmes, er kann in bestimmten Situationen für die notwendige Energie sorgen. Ein dauerhaftes Stresslevel aber macht krank: Betroffene haben das Gefühl, dass alles zu viel wird. Sie bringen kaum die Energie für das absolut Notwendige auf, verlieren die Lebensfreude und das Interesse. Auch Depressionen können mit dieser Erkrankung einhergehen.

Mehr Informationen zu den Symptomen von Burnout liest du in diesem Artikel.

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